• Klagenfurt, Tag 3, 4: Durch sein, fertig werden

    Dass es Sharon Dodua Otoo ist, die Bachmannpreisplastik und -geld mitnehmen darf, das ist ein gutes Staffelfinale! Dass nach drei Tagen Zuhören, Mitdenken, Diskutieren sich wenigstens für die Gewinner*innen wirklich etwas tut, vielleicht, das ist am wenigsten schlimm. Also an dieser Stelle jetzt kein Sinn-Narrativ aufmachen und erklären, für wen oder was Otoo gewonnen hat oder was ihr Sieg repräsentiert. Sie hat jetzt hoffentlich ein, zwei Möglichkeiten mehr, zu machen, was sie will. (mehr …)
  • Klagenfurt, Tag 2: Simulieren

    Ihr wusstet es alle besser, ihr wusstet es längst durch jahrelanges Livestream-Training. Ja. Und wir wollten ja *wirklich* nicht kritische Kritik performen, aber jetzt wollen wir *wirklich* wissen, was hier los ist! Wie machst du das, Klagenfurt, du gut, so gut "klappender" Text, dass hier wirklich nichts passiert? Dass du dich so verschließt, dass ich dich gern anschaue, aber dann will ich mit dir reden und dann merk ich, Zukunft, oder auch nur Gegenwart, also unser Nebeneinandersein, das ist einfach gar keine Kategorie für dich. (mehr …)
  • Klagenfurt, Tag 1: Rausgehen

    Rausgehen. Nach Klagenfurt fahren. Ein fiebriges Kind bei den anderen zuständigen Sorgearbeiter*innen lassen oder eher: in Form von schlechtem Gewissen mitnehmen. Beim nächtlichen Vier-Stunden-Aufenthalt in Salzburg wieder merken, dass es auch Zugfahrten jenseits der Strecke München-Berlin gibt, dass es also Kilometer gibt, obwohl es zum selben historischen Zeitpunkt auch Internet gibt. So sind wir hierher gekommen, das ist das schwache Wir, das hier postet. "Am Rande der Erschöpfung weiter", so ist Reinhard Baumgarts Klagenfurt-Bericht für den Merkur von 1980 überschrieben. (mehr …)
  • Das Darmstädter Nebeneinander-Sitzen

    Auf dem Weg zu Rainald Goetz Zeitung lesen. Das will die innere Kunsthochschulprofessur. Der innere Fanboy. Nur welche? So ultra bin ich nie in die Lektüre-Exegesen eingestiegen, dass ich wüsste, was an diesem Samstag auf diese Fahrtlänge passt. Das Feuilleton der Süddeutschen, die es dann wird, spielt Goetz prominent ein: Seinen Wahn, dünne Bücher machen wollen zu müssen. Aber hey, plötzlich kippt der Text und dicke Bücher sind für Lothar Müller nicht mehr nur Backsteine, für Attentate vorgesehen, sondern "Blauwale" – Beweis: Goetz hat Tellkamp gelesen. Come on. (mehr …)