rialismus.Gleichwohl rücken Sie Marx, wie auchFreud, in eine Reihe mit den Liquida-toren der Vernunft. Beide erscheinen alsStrategen des Reduktionismus, die, wieimmer unfreiwillig, »der Selbstentwer-tung des Menschen in die Hände ar-beiten«. Diese Interpretation wäre imAugenblick kein Grund zum Streiten,
Parteirügen an Schriftsteller − hüben und drüben
In den letzten Wochen erfuhren wir von zwei Vorgängen, die auf den ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit zu haben schienen, obwohl sich der eine in Ostberlin, der andere in Hannover abspielte. In beiden Fällen sind freie Schriftsteller von Parteileuten gerügt worden. Dort hat man ihnen, während des Parteitags der SED, in langatmigen Programmreden mangelnde Parteilichkeit (… lesen)
Illusionen auf dem Heiratsmarkt
Woche für Woche, Seite um Seite lehnt sich Kolonne an Kolonne — jener merkwürdigen Inserate, von denen jedes durch reizkräftigen Umbruch, profilierten Rand oder großspurige Type ein besonders dringliches, originelles, persönliches Anliegen vor allen anderen behaupten möchte, den Wunsch nämlich: zu heiraten. Balkenüberschriften „Von Herz zu Herz ….“, „Habt Vertrauen zueinander !“, „Deine große Chance“, (… lesen)
Umgangssprache, Wissenschaftssprache, Bildungssprache
Die Deutschen besitzen die Gabe, die Wissenschaften unzugänglich zumachen. Ich zitiere Goethe nicht aus Artigkeit; dieses Wort hat vielmehr für die Sozialwissenschaften eine peinliche Aktualität gewonnen. Soziologen, Psychologen, Politologen, Anthropologen, auch Philosophen, allen voran Pädagogen, stehen heute in dem Ruf, sich unnötig abstrakt und überkompliziert auszudrücken. In dem Buch eines Intelektuellen über »Das Elend unserer (… lesen)