Kathrin Passig Matthias Bauer (CC BY-SA 2.0)

Kathrin Passig im Merkur

Kathrin Passig (geb. 1970) ist Schriftstellerin, Bloggerin, Journalistin und Sachbuchautorin. 2006 gewann sie den Ingeborg-Bachmann-Preis, 2016 wurde sie mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay ausgezeichnet.
Kathrin Passigs erster Essay für den Merkur erschien 2007 in einem Sonderheft zum Thema Dekadenz. Es ging darin um die Urangst des Militärs vor der Verweichlichung der Truppe, die bisweilen bizarre Formen annehmen kann. Von 2009 bis 2012 beschäftigte sich Kathrin Passig im Merkur in einer eigens für sie eingerichteten Kolumne mit dem Internet. Das Themenspektrum reichte von der skeptischen Frage, weshalb das Verschwinden gedruckter Bücher eigentlich einen Grund zur Trauer darstellen sollte („Das Buch als Geldbäumchen“, Heft 739, Dezember 2010) bis hin zu einer Apotheose digitaler Techniken der Selbstvermessung („Unsere Daten, unser Leben“, Heft 756, Mai 2012). In „Die Wir-Verwirrung“ (Heft 773, Oktober 2013) stellte Passig die gängigen Theorien über Filter-Bubbles und soziale Medien auf den Kopf: Es ist eine der zentralen Zumutungen der Vernetzung, dass die Anderen nicht nur so heißen, sondern auch wirklich anders sind. 2017 erschien der Essay „50 Jahre Black Box“, eine polemische Abrechnung mit der staunenswerten Ahnungslosigkeit, mit der seit einem halben Jahrhundert im öffentlichen Diskurs über Algorithmen geredet wird. Unbedingt lesenswert ist aber auch der kurze Nachruf auf den Essayisten Michael Rutschky, erschienen im Juliheft 2018.
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