Merkur Nr. 846, November 2019

Landschaft mit Windrädern

von Sonja Asal

 

Das Schwarzwalddorf, in dem ich aufwuchs, zählte etwa zweihundert Einwohner. Es gab dort ein Hotel, zwei Gasthöfe, einen Tante-Emma-Laden und ein Postamt. Dienstags parkte die »fahrende Volksbank« ihren mobilen Schalterraum in der Dorfmitte, mittwochs hatte die Sparkasse ihren Kassenraum geöffnet. Im Schulhaus wurden die ersten beiden Klassen gemeinsam von der Dorflehrerin unterrichtet, im Rathaus daneben tagte der Bürgermeister mit acht Gemeinderäten. Seit den prosperierenden siebziger Jahren wurde gebaut: Geräteräume für Feuerwehr und Weidegemeinschaft, später ein Gemeindehaus mit einem Veranstaltungssaal und einem Leseraum für die Feriengäste. In jedem Stall standen ein paar Kühe, an sonnigen Sommertagen sah man auf beiden Seiten des Tals Traktoren mit Mähmaschinen oder Ladewagen ihre Bahnen ziehen. Zum Leben reichte die Landwirtschaft allerdings schon lange nicht mehr, deshalb arbeiteten die Männer auf dem Bau, als Lkw- oder Busfahrer, während sich die Frauen zu Hause um Kinder und Feriengäste kümmerten. Wie viele andere Höfe boten auch wir »Zimmer mit Frühstück« an. Die Gäste kamen in den Sommerferien mit dem vollgepackten Familienauto aus dem Ruhrgebiet, blieben drei Wochen und unternahmen Ausflüge und Wanderungen in der näheren Umgebung.

All das liegt gut vierzig Jahre zurück, und von der einstigen Betriebsamkeit ist nicht mehr viel zu spüren. Übrig geblieben sind Vereine, die mit Nachwuchssorgen kämpfen. Ein Großteil der Felder wird von einem Bauern aus dem Nachbardorf bewirtschaftet, einem der wenigen Vollerwerbsbetriebe in der Gegend. Die Scheunen dienen als Lagerraum oder werden gleich mitsamt dem Wohnhaus abgerissen, um Platz für ein modernes Einfamilienhaus zu schaffen. Das Dorf liegt zwar am Rand eines inzwischen ausgewiesenen und von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservats, doch der Tourismus im Ort ist auf einige wenige Anbieter von Ferienwohnungen zurückgegangen. Vor zehn Jahren schloss sich das Dorf mit anderen Ortschaften im Tal zu einer Einheitsgemeinde zusammen. Die Verwaltung mit dem hauptamtlichen Bürgermeister befindet sich in einem zentralen Ort acht Kilometer entfernt. Dort, wo auch die Arztpraxis liegt, um deren Wiederbesetzung die Einwohner alle paar Jahre zittern müssen, wenn der Landarzt in Rente geht oder sich doch nach einer lukrativeren Praxis in der Stadt umgeschaut hat.

Der Zusammenschluss der Gemeinden hatte seinerzeit handfeste finanzielle Hintergründe: Das Regierungspräsidium war nicht länger bereit, die defizitären Verwaltungshaushalte der Einzelgemeinden auszugleichen. Nun müssen andere Einkommensquellen aufgetan werden, und vor wenigen Jahren tauchte ein vielversprechender Kandidat am Horizont auf: ein Windpark mit neun Windkraftanlagen, die alle im Gemeindewald entlang des Höhenzugs zum Nachbartal errichtet werden sollen. In Aussicht stehen Pachterträge für die Gemeindekasse und für die Einwohner obendrein das gute Gefühl, ihren Teil zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen. Einerseits. Andererseits würden selbst in der dünn besiedelten Gegend die geplanten 230 Meter hohen Windräder manchen Ansiedlungen bedrängend nahe rücken, es drohen Lärm mit all seinen gesundheitlichen Auswirkungen und massive Eingriffe in Natur und Landschaft. Ein Teil der Bewohner unterstützt das Vorhaben, andere haben eine Bürgerinitiative dagegen gegründet. Es ist eine Geschichte, wie sie sich derzeit in Deutschland hundertfach abspielt und in der die Rollen nicht mehr so eindeutig zuzuordnen sind, wie das früher einmal der Fall gewesen sein mag: hier die edlen Naturschützer, dort die gierige Energieindustrie.

Außer den Argumenten, die derzeit überall in Deutschland gegen den Bau neuer Windkraftanlagen vorgebracht werden und die vor allem die Auswirkungen auf die natürliche Umwelt und die Gesundheit der Anwohner betreffen, wird in der Schwarzwaldregion mit Nachdruck der Landschaftsschutz ins Feld geführt. Unter allen denkbaren Kriterien ist dies wahrscheinlich das am wenigsten präzise oder präzisierbare. Fast alles kann man messen und zählen, und selbst wenn der Festlegung von Grenzwerten ihre eigene Willkür eingeschrieben ist, hat man es immer noch mit einer bezifferbaren Größe zu tun, kann die Lärmbelästigung in Dezibel und der Mindestabstand zur Wohnbebauung in Metern angegeben werden. Doch wie soll man den Wert der Landschaft aufrechnen gegen die Kilowatt an erzeugtem Strom und die Tonnen an eingespartem CO2, die Euro an Gewinnen des Investors und an finanziellem Nutzen für die Gemeinde? Wie schwer wiegen dabei die Hektar an gerodeten Bäumen und die Tausende Tonnen von Stahlbeton, die mitten im Wald versenkt werden? Dabei ist auch Landschaft nicht einfach verfügbar, geschweige denn ihre Nutzung unreglementiert. Vielmehr ist sie ein durch das Bundesnaturschutzgesetz geschütztes Gut, ihre Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie ihr Erholungswert (§ 1, Abs. 1, Satz 3) sollen kraft Gesetz bewahrt werden – dies nicht nur naheliegender Weise als Lebensgrundlage für die Menschen, sondern ausdrücklich auch aufgrund ihres eigenen Werts. Als besonderen Aspekt hebt das Gesetz hervor, dass vor allem großflächige, weitgehend unzerschnittene Landschaftsräume vor weiterer Zergliederung bewahrt werden sollen (§ 1, Abs. 5).

Über einzelne Naturschutz- und Waldgesetze der Länder und die regionalen Raumordnungspläne mit ihren zahlreichen Einzelvorschriften gelangt das Gesetz schließlich vor Ort zur Anwendung. Als Resultat überzieht ein Flickenteppich der verschiedensten und einander gelegentlich überschneidenden Natur-, Biotop- oder Landschaftsschutzgebiete Deutschland. All diesen Regulierungsversuchen zum Trotz scheint der Landschaftsschutz allerdings mehr oder minder dem Prinzip zu unterliegen, dass die Schönheit im Auge des Betrachters liegt. Als Beleg für ihre jeweilige Auffassung haben Bürgerinitiative und Investor Visualisierungen erstellt, aus denen ersichtlich werden soll, dass die Landschaft durch die Windräder entweder so gut wie gar nicht beeinträchtigt oder im Gegenteil verschandelt werde. Auf der Internetseite der Bürgerinitiative blinken die Energieanlagen bedrohlich in den Nachthimmel. Der Investor dagegen wirbt damit, dass seine Darstellungen »maßstabsgetreu« seien; darauf ragen die Windräder deutlich schlanker, aber nicht weniger hoch aus dem Wald. Sie sehen aus, als ob jemand wie in einem gigantischen Eisbecher die Bergkuppen mit Papierwindrädern gespickt hätte. Darunter duckt sich klein das Bauernhaus meiner Eltern. Selbst unsere stattliche Linde, mehr als zweihundert Jahre alt und aufgrund ihres »landschaftsprägenden« Charakters, wie es in der Begründung heißt, als Naturdenkmal eingetragen, sieht geschrumpft aus. Was auch nicht weiter erstaunlich ist: Die Windkraftanlagen sind siebenmal so hoch wie sie.

Während das Landschaftsargument in den Auseinandersetzungen recht willkürlich traktiert zu werden scheint, ist es seit einigen Jahren in der Wissenschaft zum Trendthema geworden. Die kulturgeografischen landscape studies entwickelten sich im Gefolge des spatial turn als Bereich innerhalb der ebenfalls mit dem zunehmenden Bewusstsein von der Gefährdung der Natur boomenden Umweltgeschichte. Sie erforschen den menschlichen Einfluss auf die Ausformung der natürlichen Oberflächengestalt der Erde. Dabei gehen sie davon aus, dass es zumindest in Europa so gut wie keine unberührte Natur mehr gibt, sondern nur noch vom Menschen mehr oder minder stark gestaltete Umgebung, so, wie es auch die Europäische Landschaftskonvention aus dem Jahr 2000 festhält: Landschaften sind immer schon Kulturlandschaften. Mit diesem konstruktivistischen Landschaftsbegriff, der nicht mehr besagt, als dass in einer Landschaft wie in dem gerne beanspruchten Bild des Palimpsests alle menschlichen Eingriffe in sich überlagernden Schichten lesbar sind, können dann je nach kulturgeografischem Ansatz sogar »urban landscapes«, also Stadträume, unter dem Begriff der Landschaft gefasst werden.

Allerdings ist dieser Ansatz in der Auseinandersetzung um die Frage, wie eine bestimmte Landschaft in Zukunft gestaltet werden solle, kaum hilfreich. Denn wenn die Gestaltung der natürlichen Umgebung nicht mehr sein sollte als das Resultat eines Aushandlungsprozesses der verschiedenen beteiligten Akteure, dann gibt es kein Kriterium mehr für die Bevorzugung der einen über die andere historische Gestaltung: Was in einem Jahrhundert die Mühle am Bach, ist im nächsten das Windrad auf der Anhöhe. Selbst die Niederlande, von Befürwortern der Windkraft gerne als das stolze Erfinderland der Windmühlen bemüht, verwahren sich inzwischen gegen die allgegenwärtige »horizon pollution«. Es geht in diesen funktionalen Beziehungen nicht mehr um schön oder hässlich, sondern um Flächenkonkurrenzen und Nutzungskonflikte, beispielsweise zwischen Tourismus, Wohnen und Wirtschaft. Angeblich besagen empirische Studien, dass Windräder von Touristen als umso weniger störend empfunden werden, je jünger die Befragten sind. Von diesem Befund zur Unterstellung, das von den Windkraftgegnern eingebrachte Argument des Landschaftsschutzes folge einer politisch reaktionären Agenda, ist es dann nicht mehr weit – wobei allerdings umgekehrt zu beobachten ist, wie die politische Rechte das Protestpotential gegen den Ausbau der Windenergie zum Stimmenfang aufgreift. Und in der Tat: Die Auseinandersetzung ist nicht nur eine um schön oder hässlich, sondern letztlich darum, wer die Macht hat, über die Nutzung der Landschaft zu bestimmen.

An einem nasskalten und grauen Januartag vor mittlerweile fünfundzwanzig Jahren stand ich in Berlin, wo ich damals studierte, am Bahnhof Zoo und wartete auf den Intercity aus Freiburg. Als der Zug hielt, stieg aus einem der Wagen einer nach dem anderen gefühlt mein halbes Dorf aus. Die Gruppe traf von der Reise aufgekratzt und in festlicher Erwartung ein, um am nächsten Tag auf der Internationalen Grünen Woche, der jährlichen Landwirtschafts- und Tourismusmesse, die Goldmedaille aus dem Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden« entgegenzunehmen. Wenige Jahre später wurde der Wettbewerb umbenannt in »Unser Dorf hat Zukunft« – offenbar, um von dem betulichen Image von Geranienkästen und penibel gefegtem Dorfplatz wegzukommen. Zu den Zielen des Wettbewerbs gehört es nach wie vor, »den unverwechselbaren Dorf- und Landschaftscharakter zu erhalten«, und prämiert werden alle Arten von Engagement, mit denen sich die Dorfgemeinschaft dafür einsetzt, das Leben auf dem Land attraktiv zu machen. Das war auch seinerzeit in dem kleinen Erholungsort, einem von gegenwärtig insgesamt 72 in Baden-Württemberg, der Fall gewesen. Nicht, ohne dass man kräftig an der Optik gearbeitet hätte: Gärten gestaltet, die Häuser herausgeputzt und nicht zuletzt die Ortsbausatzung penibel durchgesetzt, die alles für das ländliche Erscheinungsbild Untypische wie Jägerzäune, Dachfenster oder Thujahecken verbot.

Man kann das als eine erste Wiedergutmachung verstehen für die Bausünden der siebziger Jahre mit ihren aluminiumgerahmten Haustüren und großflächigen Scheiben, mit denen man den Sprossenfenstern den Garaus gemacht hatte. Nach dem nicht ganz glücklichen Versuch, zeitgemäßen Wohnkomfort mit Mitteln des Baugroßmarkts zu erreichen, besann man sich in den folgenden Jahren eines Besseren. Es wirkte, als ob das Leben auf dem Land für einen Moment zu einem Einverständnis mit sich gekommen wäre, nachdem in den Siebzigern die große Aufholjagd nach städtischem Komfort begonnen hatte. Damals schon sanierten in den Städten die ersten Engagierten verfallende Altbauten, um eine Urbanisierung wie in den USA zu verhindern, wo sich die Innenstädte entvölkerten und die Vororte über großzügig ausgebaute Schnellstraßen für die Massen von Autopendlern erschlossen wurden. Erste Proteste gegen den Flächenfraß durch Straßenbauprojekte formierten sich, während, eine weitere Ungleichzeitigkeit, die Dorfstraße zu meinem Elternhaus wenige Jahre zuvor überhaupt erst geteert worden war. Es war das Bestreben, auf möglichst allen Ebenen an ein zeitgemäßes Niveau der Lebenshaltung anzuschließen und nicht mehr, wie es Volkskundler formulierten, als Bewohner einer »binnenexotischen Reliktlandschaft« für so zurückgeblieben zu gelten, wie die Landschaft von den Touristen als schön gelobt wurde. [1. Rolf Wilhelm Brednich, Bedrohte Erholungslandschaft Schwarzwald. Volkskundliche Feldforschung auf neuen Wegen. In: Badische Heimat, Nr. 60, 1980.]

 

 

Im Zuge dieser Aufbruchstimmung wurde der Tourismus nach Kräften ausgebaut. In einer Zeit, in der die Landwirtschaft als einzige Einkommensquelle zu versiegen begann, investierten die Bauern in die Einrichtung von Fremdenzimmern. Doch auch hier bewegte man sich auf einem schmalen Grat, wurde bald gewarnt, dass der Ausbau der touristischen Infrastruktur die Landschaft, die doch die Grundlage genau dieses Tourismus war, zu zerstören beginne. Im Feldberggebiet erweiterte man unter Einsatz von großen Mengen an Beton und Stahl die Liftanlagen. Die Passstraße dorthin wurde zweispurig ausgebaut, so dass wir im Winter bequem mit dem Auto an den hängengebliebenen Lkw und den Ausflüglern vorbeiziehen konnten, die geglaubt hatten, mit Sommerreifen zum Skilift fahren zu können. Mehr und mehr wurde die Landschaft nicht mehr nur durch die Landwirtschaft, sondern für Freizeitansprüche genutzt. Mitte der siebziger Jahre analysierte der Berner Tourismusforscher Jost Krippendorf in seinem Buch Die Landschaftsfresser die Situation mit Begriffen der marxistischen politischen Ökonomie: »Eine neue Ausbeutung greift Platz, die der industriellen Ausbeutung in nichts nachsteht: die Verwandlung der Natur in Freizeitgelände […] Und eines Tages stinkt der See, stinkt die Luft, erdröhnt das stille Tal von Verkehrslärm. Eines Tages ist die Landschaft überlastet, die Natur überfordert. Die Leute sagen: ›Wie in der Stadt‹, und verbringen ihre nächsten Ferien in einer wirklich noch unberührten Gegend, die damit auch mit der selbstzerstörerischen Entwicklung in Berührung kommt.« [2. Jost Krippendorf, Die Landschaftsfresser. Tourismus und Erholungslandschaft – Verderben oder Segen? Bern: Hallwag 1975.]

Wie es mit linearen Fortschreibungen nicht selten der Fall ist, haben sich auch die damaligen Vorhersagen nur teilweise bewahrheitet. Da sind nach wie vor gewaltige Wintersportanlagen oder die Blechlawinen, die sich sommers in ländlichen Gegenden bis an den kleinsten Weiher wälzen. Erste Bettenburgen haben allerdings keine Nachfolgebauten gefunden, der Billigtourismus hat die Naturzerstörung in fernere Weltgegenden verschoben. Stattdessen findet eine Besinnung auf Möglichkeiten des sanften und qualitätsbetonten Tourismus statt. Ob die Minigolfanlage, die man seinerzeit in unserer Ortsmitte erst auf- und später wieder abgebaut hat, im Zuge des Retro-Kults wohl wieder schick wäre?

All diese Veränderungen der letzten Jahrzehnte zeichnen sich im Bild der Landschaft in der gleichen Weise ab, wie sich in ihr die wechselnden Wirtschaftsformen abbildeten. Besiedelt etwa im 12. Jahrhundert, wurde im südlichen Schwarzwald über Hunderte von Jahren extensive Weidewirtschaft und in geringerem Umfang Ackerbau betrieben. Karten aus der Zeit vom späten 18. bis ins späte 19. Jahrhundert zeigen als wesentliche Änderung eine Zunahme der Waldfläche, von der teilweise auch Schanzanlagen aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs überwachsen wurden. Unser Tal lag an der Grenze zum ehemaligen Vorderösterreich, wovon noch erhaltene Grenzsteine zeugen, und war deshalb immer wieder Schauplatz von Plünderungen durchziehender Soldaten. Die Zahl der Häuser blieb seit Ende des 18. Jahrhunderts für lange Zeit fast gleich.

Wahrscheinlich wäre die einzig wahrnehmbare Veränderung, blickte man von oben auf die Landschaft, die Zusammensetzung der Flächen und Farben: mehr dunkles Grün für den Wald, eine kleinteiligere Parzellierung der Felder, nachdem die Allmendweiden aufgegeben und das Land unter den einzelnen Bauern verteilt worden war. Allerdings ließ das schmale Tal nie mehr zu als eine kleinbäuerliche Subsistenzwirtschaft. Die Bewohner hielten Vieh, bauten Gerste und Roggen, Kartoffeln oder Flachs an. Das war so bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Waldflächen wurden bald durch Aufforstung ausgedehnt, bald reduzierten sie sich, etwa als im Zuge der Industrialisierung ganze Schwarzwaldberge wie der Feldberg entwaldet wurden, um den Energiebedarf zu decken, oder in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg mit den sogenannten Franzosenhieben, großflächigen Holzeinschlägen, um den Reparationsforderungen der französischen Besatzungsmacht nachzukommen.

In den vergangenen Jahrzehnten allerdings verlief die Entwicklung in eine einheitliche Richtung: Die Landschaft ist eintöniger geworden, seitdem so gut wie kein Ackerbau mehr betrieben wird, der das bunte Mosaik der Felder bestimmte, und viele Obstgärten verschwanden, die früher die Häuser umgeben und den Rohstoff für den selbstgekelterten Most, den selbstgebrannten Obstler geliefert hatten. Vieles davon sind nicht zuletzt Folgen der wechselnden politischen Vorgaben, die mal die Aufforstung, mal die Offenhaltung der Landschaft prämierten. Das einzig mehr oder minder Beständige ist die Form des Geländes, die sich hintereinander staffelnden Berg- und Hügelketten, das Rheintal, die sich in der Ferne erhebenden Alpen. All dies ist kartiert, vermessen und in unterschiedliche Nutzungszonen eingeteilt, bewirtschaftet in sämtlichen Bedeutungen des Wortes: ökonomisch, ökologisch, raumplanerisch.

Vielleicht interessieren wir uns für diese Geschichte, wenn wir als Wanderer oder Ausflügler in einer Gegend unterwegs sind, wahrscheinlicher aber sind wir auf andere Wahrnehmungen, andere Erfahrungen aus: auf körperliche Bewegung und auf visuelle Abwechslung, auf Ruhe, frische Luft und klares Wasser. Doch auch Wahrnehmungsgewohnheiten sind historisch geformt, oft durch Literatur und Bildende Kunst codiert. Hat der Hirtenjunge, der vor zweihundert Jahren auf einer der hochgelegenen Weiden das Vieh hütete, verträumt unter einem Baum gelegen und in die Ferne geblickt, wie es die Landschaftsmalerei der Zeit vorstellt? Große Teile Europas waren damals in ähnlicher Weise bewirtschaftet und daher geformt, so dass dieses Idyll sich hier wie an einem beliebigen anderen Ort abspielen konnte. Es war die Zeit, als Landschaft zum ästhetischen Gegenstand wurde. Sie mit interesselosem Wohlgefallen zu betrachten, so will es die Kunstgeschichte, war einzig das Privileg bürgerlicher Schichten, die nach den Bildungsreisen auf den Spuren der antiken Kunst nun auch die Schönheiten der Natur zu entdecken begannen. Die Landbevölkerung, so die Vorstellung, ging im Gegensatz dazu mit gebeugtem Haupt ihrem Tagwerk nach und bewertete Feld und Flur einzig nach dem Nutzen, der daraus zu ziehen war. »Natur«, so fasst der Philosoph Joachim Ritter diese Auffassung in seinen Überlegungen zur Landschaft zusammen, »ist für den ländlich Wohnenden immer die heimatliche, je in das werkende Dasein einbezogene Natur: der Wald ist das Holz, die Erde der Acker, die Wasser der Fischgrund.« [3. Joachim Ritter, Landschaft. Zur Funktion des Ästhetischen in der modernen Gesellschaft. Münster: Aschendorff 1963.]

Wenn man auf dem Höhenzug entlang wandert, auf dem die geplanten Windkraftanlagen ihren Standort finden sollen, kann man das Nachbartal hinauf bis zum Feldberg schauen. Ein wenig westlich von ihm liegt Todtnauberg, wo Martin Heideggers berühmte Hütte steht. Die Schwarzwaldlandschaft spielt in seiner Philosophie eine sichtbare Rolle, viele seiner Beispiele entnahm er der agrarromantisch verklärten bäuerlichen Umgebung, deren »einfachem, harten Dasein« er sich zugehörig fühlte. Dazu zählt der alte Bauer, der in dem Aufsatz Schöpferische Landschaft – Warum bleiben wir in der Provinz? von 1933 nur wortlos den Kopf schüttelt, um dem Philosophen zu bedeuten, dass er dem Ruf auf einen Lehrstuhl in Berlin nicht folgen solle. Bilder aus dem bäuerlichen Lebensbereich durchziehen auch, kontrastierend und normativ aufgewertet, Heideggers moderne- und technikkritische Aufsätze aus den fünfziger Jahren, insbesondere den Vortrag Die Frage nach der Technik von 1953. Das »bäuerliche Tun« ist dort ein Beispiel für eine Wirtschaftsweise, die noch im Einklang mit der Natur stattfindet: »Im Säen des Korns gibt [das bäuerliche Tun] die Saat den Wachstumskräften anheim und hütet ihr Gedeihen.« [4. Martin Heidegger, Die Frage nach der Technik [1954]. In: Ders., Vorträge und Aufsätze. Pfullingen: Günter Neske 1985.]

Demgegenüber hält Heidegger schon die Produktionsweise der modernen, Maschinen einsetzenden Landwirtschaft für einen Abkömmling der universell gewordenen Industrialisierung und die Gewinnung von Energie aus natürlichen Ressourcen schließlich für ein Symptom eines grundlegend verfehlten Verhältnisses zur Natur. Auch wenn man die kategoriale Unterscheidung zwischen einer, modern gesprochen, umweltverträglichen Bewirtschaftung des Bodens in einer noch auf menschlicher und tierischer Kraft basierenden, ohne chemische Unterstützung verfahrenden Landwirtschaft gegenüber einer technisch an der Leistungsgrenze agierenden industriellen Bodenbewirtschaftung nicht teilen mag, da für die Bauern aller Zeiten in erster Linie gegolten haben dürfte, dass sie ihr Land unter Ertragsaspekten bewerteten, sind Heideggers Ausführungen dennoch phänomenologisch überzeugende Beschreibungen, wenn es um das Verhältnis von Natur und Technik geht, die man leicht kultursemiotisch reformulieren könnte.

Die titelgebende »Technik« ist bei Heidegger durchgehend eine, die auf die Erzeugung von Energie ausgerichtet ist. Damit ist die Trennlinie diejenige zwischen vorindustrieller und industrieller, von der Verfügbarkeit von Energie abhängiger Wirtschaftsform. Den Wandel in der Naturwahrnehmung, den dies nach sich zieht, erläutert Heidegger nicht zufällig am Beispiel eines Wasserkraftwerks. Wir dürfen davon ausgehen, dass ihm die Vorbilder hierfür deutlich vor Augen standen, denn der Hochrhein wurde seit der Wende zum 20. Jahrhundert intensiv zur Energiegewinnung genutzt, und er wird dies bis zum heutigen Tag. 1898 ging eine erste Anlage im badischen Rheinfelden in Betrieb, seinerzeit das größte europäische Kraftwerk seiner Art. In den Jahren 1909 bis 1914 erbaute die AEG im weiter rheinaufwärts gelegenen Laufenburg ein weiteres Kraftwerk mit noch höherer Leistung. Was Heidegger darin sah und ablehnte, war die Vorstellung, dass mit diesen Bauten der Fluss in einen technologischen Funktionszusammenhang gerückt wurde. Nicht mehr das Wasserkraftwerk, so beschreibt er die Situation, ist in den Fluss hineingebaut, sondern »[v]ielmehr ist der Strom in das Kraftwerk verbaut. Er ist, was er jetzt als Strom ist, nämlich Wasserdrucklieferant, aus dem Wesen des Kraftwerks.« Für Heidegger ist dies ein Beispiel unter vielen für »das Ungeheuere, das hier waltet«, die »totale Vernutzung der Erde«.

Gegenüber Heideggers Beschwörung eines planetarischen Verhängnisses, aus dem es kein Entkommen gibt, versucht Joachim Ritter, in der Anschauung der Landschaft einen Raum der freien ästhetischen Erfahrung offenzuhalten. Er knüpft damit an diejenigen Landschaftsbegriffe der ästhetischen Theorie an, die sie als eine Naturerfahrung vorstellen, die befreit ist von allen Ansprüchen des Lebensunterhalts, der Sachzwänge, der Arbeitswelt. Auch in der Form der Kulturlandschaft ist sie für diejenigen, die nicht mit ihrer Kultivierung befasst sind, ein Raum der Freiheit. Gerade in Zeiten raschen technischen Wandels wurde die Natur, wurde der Wald zum Reservoir von, wie Theodor Heuss es formulierte, »seelischen Werten« und »gesundheitlichen Kräften«, und er folgerte dramatisch: »Für ein Volk, von dem große Teile auf den Weg zur Verstädterung gezwungen sind, ist der Wald ein Stück Schicksalsfrage geworden.« [5. Theodor Heuss, An die »Schutzgemeinschaft Deutscher Wald«. In: Der Wald – Rückgrat der Landwirtschaft. Vorträge, Ansprachen und Ergebnisse der Jubiläumstagung »10 Jahre Schutzgemeinschaft Deutscher Wald« am 17. und 18. Juni 1957 in Bad Honnef /Rhein. Hiltrup: Landwirtschaftsverlag 1958.] Der gesetzlich gesicherte Erholungswert und der Anspruch, vor allem großflächige Landschaftsräume von Eingriffen freizuhalten, bilden bis heute diese ideale Vorstellung auf der Ebene des positiven Rechts ab.

Man mag sich fragen, ob ein solches Landschaftsverständnis in Zeiten von Instagram noch zeitgemäß ist, wo Landschaft sich als Kulisse für Selbstinszenierung und product placement darstellt. Ist sie in dieser Funktion nicht gleichwertig mit anderen Kulissen, einer nostalgischen Wohnstraße in Paris oder einem stillgelegten Zechengebäude, das sich, wie der Förderturm der Zeche Zollverein, die schmückende Bezeichnung als »Eiffelturm des Ruhrgebiets« verdient? Jenseits der kulturgeografischen Begrifflichkeit, die »cityscapes« ähnlich wie »landscapes« als funktionalen Zusammenhang begreift, hat die Kunst mit der beginnenden Industrialisierung schließlich nicht nur die sozialen Folgen der Fabrikarbeit beschrieben, wie sie auch die Mühen und Armut der Landbevölkerung malte, sondern Stadtlandschaften und Fabriken als ästhetische Gegenstände entdeckt, deren geometrische Muster und Lichteffekte Grundlage für eine künstlerische Auseinandersetzung wurden. Ästhetische Effekte kann man ebenso gut erzielen, wenn man einen Blick von unten in die Baumkronen fotografiert, wie wenn man eine ausgefallene Perspektive auf eine Überlandstromleitung richtet oder den Times Square bei Nacht abbildet. Und man kann, um beim Beispiel der Windkraftanlagen zu bleiben, diese als erhabene Formen der Naturbeherrschung, der Bändigung der Kraft des Windes zum Wohle des Menschen bewundern, so wie es die Einwohnerin eines der betroffenen Dörfer in einem Bericht des Regionalfernsehens äußerte.

Als wie groß oder klein die Eingriffe durch die sich ausdehnenden Siedlungsräume, durch Industrieanlagen, Verkehrsinfrastruktur oder touristische Einrichtungen wahrgenommen werden, ist schließlich eine Frage der Perspektive. Die gigantische zwölf Meter hohe Holzlagerhalle, die vor wenigen Jahren in eine Wiese neben die Landstraße gebaut wurde, ist, wenn man in das Tal hineinfährt, schon hinter der nächsten Kurve wieder verschwunden. Steigt man auf einen der Berge, kann man, je nachdem, in welche Himmelsrichtung man den Blick wendet, sehen, wie sich die Industrieregion um Basel ausdehnt, wie die Stadt Freiburg in die Rheinebene hinauswächst oder wie die Wolken aus den Kühltürmen des Atomkraftwerks in dem auf der französischen Rheinseite gelegenen Fessenheim aufsteigen.

Wo also wäre das Problem, wenn sich zwischen das Panorama von Alpen, Rheintal, Wohnagglomerationen, den aufsteigenden oder landenden Flugzeugen des Euro-Airports und den diversen Industrieregionen hier und da lokal begrenzte Windparks schieben würden? Kann man hier überhaupt noch von einem »großräumigen Zusammenhang« sprechen, wie er durch das Naturschutzgesetz geschützt werden soll? Die drohende Zerschneidung des Waldgebiets – sei es in sichtbarer Weise durch die Rodung der Standflächen für die Windmühlen, die Verbreiterung der Zufahrtswege, die Verlegung von Versorgungsleitungen oder, für das Auge nicht wahrnehmbar, durch die Zerstörung naturräumlicher Zusammenhänge wie der Wanderrouten von Vögeln und anderem Wild – hat schließlich schon vor langer Zeit mit dem Bau von Energie-, Verkehrs- und Tourismusinfrastruktur, Stromleitungen, Funkmasten und Fernstraßen eingesetzt. Wie die Gründer des hier tätigen Windenergie-Unternehmens 2015 in einem Interview gesagt haben, ist der Feldberg, eines der meistbesuchten Tourismusziele im Schwarzwald, auch ihr »Sehnsuchtsort«. Allerdings nicht als Wanderziel, sondern als Standort für Windkraftanlagen, weil sich dort die windhöffigste Lage in ganz Baden-Württemberg finde. Und sie hegen die Hoffnung, dass das Naturschutzgebiet irgendwann doch noch dafür freigegeben wird. Schließlich sei der Berg durch die vielen Ausflügler doch sowieso schon »längst versaut«. [6. Susanne Stiefel, »Man sollte die EnBW filetieren«. Interview mit Ursula und Michael Sladek. In: Kontext: Wochenzeitung, Nr. 181 vom 17. September 2014.]

Die Frage ist, ob sich eine spezifische Landschaftserfahrung definieren lässt, die mehr ist als ein Spaziergang an der frischen Luft auf der einen oder eine Form der ästhetischen Erfahrung auf der anderen Seite, wie sie über eine Technik der Dekontextualisierung potentiell jedem Objekt möglich ist. Es war Walter Benjamin, der in das Nachdenken über Landschaft den Begriff der Ferne eingeführt hat. Von Landschaft spricht er an der Stelle, an der er den Begriff der »Aura« entwickelt: Aura ist »eine einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag«. Auratisch kann nur Einmaliges sein: »An einem Sommernachmittag ruhend einem Gebirgszug am Horizont oder einem Zweig folgen, der seinen Schatten auf den Ruhenden wirft – das heißt die Aura dieser Berge, dieses Zweiges atmen.« Die Entwicklung des Aura-Begriffs zielt bei Benjamin indes weniger auf die Definition des Kunstwerks als im Gegenteil auf die Beschreibungsmöglichkeit einer Bedrohung, der durch die technische Reproduzierbarkeit. Und diese Bedrohung gilt dann in gleicher Weise der Landschaft wie dem originalen Kunstwerk. Der Verfall der Aura, argumentiert Benjamin, »beruht auf zwei Umständen, die beide mit der zunehmenden Bedeutung der Massen im heutigen Leben zusammenhängen: Nämlich die Dinge räumlich und menschlich näher zu bringen« sowie auf der »Tendenz einer Überwindung des Einmaligen jeder Gegebenheit durch die Aufnahme von deren Reproduktion«. [7. Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. In: Ders., Gesammelte Schriften. Bd. I.2. Frankfurt: Suhrkamp 1991.]

Will man Landschaft bewahren, gilt es demnach, das Einmalige und die Charakteristik der Ferne zu erhalten. Windräder sind dagegen der Einbruch des Seriellen, da sie ja in aller Regel nicht als einzelne Gebilde auftauchen, die als solche ihre eigene Erhabenheit ausstrahlen könnten, sondern in ganzen Parks. Gegenwärtig befinden sich etwa dreißigtausend solcher Anlagen in ganz Deutschland an Land, davon ein Großteil im Norden Deutschlands, und bislang etwas mehr als siebenhundert in Baden-Württemberg. Mit dem Ausbau regenerativer Energien sollen es deutlich mehr werden – unlängst wurde durch den Bundesverband Windenergie gefordert, dafür zwei Prozent der Fläche jedes Bundeslands auszuweisen. [8. Roadmap für die Windenergie notwendig – DIHK spricht wichtige Chancen der Windenergie an. Bundesverband Windenergie vom 28. August 2019. Auf die gesamte Bundesrepublik gerechnet, wären dies 7152 km2. Zum Vergleich: Das Saarland hat eine Gesamtfläche von 2570 km².] Gleichzeitig wird, wenn technische Anlagen in dieser Weise näher rücken, die Abstandsdimension eingezogen, der Unterschied zwischen Stadt und Land, zwischen Gewerbegebiet und Naherholungsraum potentiell eingeebnet. Dies ist sozusagen die ultimative Konsequenz aus der Verdichtung des Lebensraums in Europa. Dorfbewohner werden in einem solchen Szenario im besseren Fall zu Einwohnern eines etwas entfernter liegenden Vororts, von dem aus sie eben weiter zu ihren Arbeitsplätzen in den Ballungsräumen pendeln müssten, im schlechteren zu Anrainern eines Gewerbegebiets, das im Rücken der Stadt liegt und wohin man die Energieerzeugung ausgelagert hat.

Eine Autostunde entfernt von meinem Dorf liegt Wyhl am Kaiserstuhl. Der Name des Orts ist ein Synonym für erfolgreichen Widerstand gegen ein Großprojekt der Atomindustrie, für den Anfang der Umweltbewegung und letztlich die Geburtsstunde der grünen Partei. Anfang der siebziger Jahre wollte die Landesregierung das Rheintal im Landesentwicklungsplan zu einer Industriezone ausbauen, die »Funktionen« Wohnen und Erholung sollten davon getrennt und weiter in die Täler Richtung Schwarzwald verlegt werden. Nach dem Ölschock hatte man eine Lücke in der Energieversorgung erkannt, die Atomenergie galt als der einzige Ausweg aus der Abhängigkeit von den Ölförderländern. Parallel zu dem Protest entstanden alternative Überlegungen, wie man sich von konventionellen Energieträgern unabhängig machen könnte. Im Mai 1976 fand in Sasbach, einer etwas weiter nördlich im Rheintal gelegenen Gemeinde, die weltweit erste Ausstellung zu alternativen Energien statt, später sollte sich Freiburg zur Hauptstadt der Solarenergie entwickeln.

Die Windräder, die nun allerorten gebaut werden, sind die Erben dieser Bewegung, und die Bürgerinitiativen, die sich dagegen wehren, sind es genauso. Der Boom der erneuerbaren Energien mit ihren technischen Einrichtungen, so besagen wissenschaftliche Studien, führt wesentlich rascher zu Landschaftsveränderungen als Jahrhunderte landwirtschaftlicher Nutzung – und als der Klimawandel selbst. Die historische Dialektik macht auch vor dem Verhältnis von Naturbewahrung und Naturzerstörung nicht halt.