Popkolumne
Teenage Kicks von Heide VolkeningWe know everything.
Billie Eilish
Ever since I was a kid
Bruce Springsteen wird siebzig Jahre alt in diesem September. Datiert man den Anfang der Popgeschichte auf das Auftauchen von Elvis Presley, so ist diese etwa im gleichen Alter. Elvis’ berühmter Auftritt in der Ed Sullivan Show, der von etwa 60 Millionen Zuschauern gesehen wurde, fand im September 1956 statt. Springsteen sitzt als Sechsjähriger vor dem Fernsehgerät. Diese Korrelation von Pop- und Lebensgeschichte hat Springsteen immer als eine glückliche Fügung verstanden. Er sei »just at the right time« geboren, betont er an verschiedenen Stellen. In seiner Autobiografie Born to Run (2016) und der bei Netflix zu sehenden Show Springsteen on Broadway erzählt er, wie die Begegnung mit Elvis zum Wendepunkt eines noch jungen Lebens wird. Mit diesem Anblick, mit dieser Musik habe sich nicht nur sein kindlicher Vorstellungshorizont, sondern ganz Amerika verändert. »There was a joyous demand made, a challenge, a way out of this dead-to-life world, this small-town grave with all the people I dearly loved and feared buried in it alongside of me.«1