Dirk Baecker Ziko van Dijk (CC BY-SA 4.0)

Dirk Baecker im Merkur

Dirk Baecker (geb. 1955) ist Soziologe und Inhaber des Lehrstuhls für Kulturtheorie und Management an der Universität Witten/Herdecke.
„Wozu werden Eliten gebraucht?“ (Heft 426, April 1984) lautet der Titel des kurzen Beitrags, mit dem Dirk Baecker als Autor im Merkur debütierte. Er belegt, dass Baecker die Kunst der klärenden Ernüchterung durch Distanznahme schon damals überzeugend beherrschte: Der Begriff der Elite sei nichts anderes „als ein Beobachtungsschema gesellschaftlicher Erscheinungen, das so lange benutzt wird, wie es nichts Besseres gibt. Seither hat Baecker in zahlreichen Beiträgen demonstriert, wie die Systemtheorie sich für ein vertieftes Verständnis der modernen Gesellschaft „mit ihrer Kultur unruhig selbstreferentieller Systeme fruchtbar machen lässt. Noch immer unbedingt lesenswert sind die vier Folgen seiner Ökonomiekolumne vom Anfang der 2000er Jahre. „Ironische Wirtschaftstheorie“ (Heft 626, Juni 2001) nimmt die wirklichkeitsstiftenden Effekte wirtschaftswissenschaftlicher Rhetorik aufs Korn: „Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, wie diese Wissenschaft ihren Gegenstand nicht beschreibt, sondern schafft. In „Ökonomen sind Gentlemen“ (Heft 633, Januar 2002) diskutiert Baecker die These, ob in der Ökonomie Kontrolle womöglich nur ein anderes Wort für Gedächtnis ist. „Haben die Verschwörungstheoretiker recht?“ (Heft 639, Juli 2002) destruiert den populären Mythos von finsteren Machenschaften, durch die IWF und Wallstreet die Weltwirtschaft dominierten. Und „Die Wunschmaschine“ (Heft 635, 2003) zeigt die versteckten normativen Prämissen der modernen Betriebswirtschaftslehre auf.
18 Artikel von Dirk Baecker

Forschung im Medium der Universität

Dass man Forschung und Wissenschaft nicht miteinander verwechseln sollte, dürfte sich herumgesprochen haben. In der Wissenschaft wird geforscht, an der Universität gelehrt. Die Universität, noch vor ihrer Unterscheidung in Institution und Organisation,1 pflegt eine hybride Zuordnung sowohl zur Wissenschaft als auch zur Erziehung junger Menschen zum wissenschaftlichen Arbeiten beziehungsweise zur Arbeit mit wissenschaftlich unterstützten und überprüften Ideen. Es handelt sich nicht nur um Bildung oder

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