Lukas Haffert im Merkur
Warum im deutschen Wahlsystem die Städte überrepräsentiert sind
Einmal mehr hat die amerikanische Präsidentschaftswahl im vergangenen November den tiefen Stadt-Land-Graben offengelegt, der das politische System der Vereinigten Staaten durchzieht. Dieser Graben prägt nicht bloß das Verhalten der Wähler – Städter wählen demokratisch, Landbewohner die Republikaner –, sondern ist tief in den politischen Institutionen des Landes verankert. So hing der Sieg Joe Bidens trotz eines landesweiten Vorsprungs von mehr als sieben Millionen Stimmen an wenigen zehntausend
(...lesen)Die politische Geografie der Bundestagswahl
Wenn an einem deutschen Wahlsonntag um 18 Uhr die Prognose veröffentlicht wird, wachsen auf den Studiobildschirmen der Fernsehsender Balken in die Höhe oder stürzen in die Tiefe. Ob es um das Wahlergebnis, die Gewinne und Verluste der Parteien oder die Präferenzen der Wählerinnen und Wähler in der Kanzler- und der Koalitionsfrage geht – auf fast alle Fragen hat Jörg Schönenborn die Antwort in Form eines Balkendiagramms. Nur die Sitzverteilung wird üblicherweise in der Form einer Bundestagstorte
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