Uwe Schimank im Merkur

3 Artikel von Uwe Schimank

Wie Arbeitserfahrungen Vorstellungen »guten« politischen Entscheidens prägen

Welche Versuche der politischen Bearbeitung gesellschaftlicher Probleme werden eigentlich als »gute« Politik empfunden? Wie stellen sich Menschen einen gelungenen Modus des Umgangs mit gesellschaftspolitischen Herausforderungen vor – etwa dem Klimawandel, der Migration oder der sich verschärfenden ökonomischen Ungleichheit? Eine äußerst spannende und innovative Antwort darauf hat vor knapp zwanzig Jahren der Schweizer Wirtschaftssoziologe Daniel Oesch vorgeschlagen: Es hängt in hohem Maße von der

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Die drei Integrationsprobleme moderner Gesellschaften

Das jüngste Koalitionsgerangel der »Ampel« ist noch nicht lange her. Sie hatte sich vorgenommen, auf längliche Nachtsitzungen des Koalitionsausschusses à la GroKo zu verzichten, und übertraf dann mit einem Dreißig-Stunden-Marathon-Treffen alles Bisherige. Von vielen wurde das als starkes Symptom dafür gewertet, wie fragil der Zusammenschluss von SPD, Grünen und FDP inzwischen ist. Nimmt man sich etwas Zeit, genauer darüber nachzudenken, kommt man allerdings auch noch auf andere, womöglich viel entscheidendere

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Die Mittelschichtsgesellschaft als Projektion: Wie soziologische Zeitdiagnose gesellschaftliche Selbstbilder nachzeichnet und dabei ihren Gegenstand verfehlt

Soziologische Zeitdiagnosen sind – wo sie erfolgreich sind – Beiträge zur gesellschaftlichen Selbstverständigung, wirken also an der Konstitution ihres Gegenstands mit. Die Anschlussfähigkeit einer Zeitdiagnose in der öffentlichen Debatte erweist sich darin, inwiefern sie der Gesellschaft hilft, ihr Selbstverständnis zu finden. Die Zeitdiagnose muss ein Deutungsangebot vorlegen, das den praktischen Alltagserfahrungen der Rezipientinnen und Rezipienten nicht grundlegend widerspricht und auch

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