Bernhard J. Dotzler im Merkur

4 Artikel von Bernhard J. Dotzler

Mission Possible

Als vor fünfzig Jahren der erste Mensch den Mond betrat, war dies das Ergebnis einer fast unübersehbaren Vielzahl von Balanceakten. Sie konnten gelingen, weil lange vorher, um 1810, ein gewisser Johann Gottlieb Friedrich Bohnenberger das Gyroskop erfunden hatte. Wie für die Luft- und Raumfahrt im Ganzen kann man auch von der Mondexpedition ohne Erwähnung dieses Balance-Instruments par excellence nicht reden. Ausgehend davon soll es im Weiteren dann selbstverständlich auch um die Bilanz gehen, die immer schon

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Permanent Kid

Das Internet, der Digital Native und Edward Snowdens Memoiren And anytime you feel the pain Hey Jude, refrain Don’t carry the world upon your shoulders For well you know that it’s a fool Who plays it cool By making his world a little colder Da haben wir ihn nun, den waschechten Digital Native, den Digital Native, wie er im Buche steht, den Bewohner der digitalen Welt par excellence. Die Buchkritiken sind alle schon erschienen, aber um Buchkritik geht es hier auch nicht. Wohl aber um die Kritik, zu der dieses

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Orientierungssinnlosigkeit

»Und an dem Ufer steh ich lange Tage, || Das Land der Griechen mit der Seele suchend; || Und gegen meine Seufzer bringt die Welle || Nur dumpfe Töne brausend mir herüber.« Iphigenie steht also an der Küste der Krim und blickt übers Meer gen Südwest. Sie sehnt sich nach Hause, und weil der Dichter ihr Sehnen als Suchen bezeichnet, darf man auch sagen, sie orientiert sich Richtung Heimat, ganz wie das damit herangezogene Wortfeld erlaubt, das Pathos des Heimwehs durch die schlichte Angabe der

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