Eisen zu Eisen, PET zu PET?
von David GugerliIn Deutschland werden jährlich über drei Millionen Personenwagen abgemeldet, die wenigstens fünfzehn Dienstjahre hinter sich haben. Die bundesamtliche Statistik verdeutlicht den tristen Erwartungshorizont von Kraftfahrzeugen: Irgendwann landen alle auf einem Schrottplatz. Dort werden sie rücksichtslos ausgeweidet, von Reifen, Schmieröl, Batterien und Kunststoffen befreit. Schließlich werden sie in handliche Pakete gepresst, auf große Lastwagen gehievt und zum Schmelzofen gefahren. Die letzte Fahrt braucht starke Motoren.
Der Schrottplatz markiert das Karriereende der meisten industriellen Produkte, die Metall enthalten. Aber nichts verschwindet einfach so, nur weil es aus dem Verkehr gezogen und ersetzt werden muss. Das Lebensende von Waschmaschinen, Betonmischern oder Mähdreschern ist mit viel Arbeit verbunden und ruft nach ganz großem Gerät: Schrottkräne, Gabelstapler, Förderbänder, Schredder, Schneidbrenner, Pressen, Container. Gutgeschulte Fachkräfte bedienen sie so lange, bis alles möglichst sortenrein gelagert und transportiert werden kann. Auf dem Schrottplatz entstehen neue Rohstoffe, mächtige Ströme von Kupferflocken und Eisenpulver zum Beispiel. Die Maschinen von einst sind verschwunden.