Heft 860, Januar 2021

Umweltforschung im Anthropozän

Warum Interdisziplinarität unerlässlich ist von Jens Soentgen

Warum Interdisziplinarität unerlässlich ist

Helmut Schelskys Motiv für die Gründung des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF) in Bielefeld liest sich auch heute noch aktuell. In einer Denkschrift formulierte er Anfang der 1970er Jahre, die »Re-Integration der sich spezialisierenden Wissenschaften zu einer Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen« sei eine zentrale Zukunftsaufgabe.1 An eine Einheitswissenschaft dachte er dabei nicht, wohl aber an projektgebundene Kooperation.

Heute muss man diese Forderung noch verstärken, denn die innere Ausdifferenzierung der Wissenschaft schreitet fort, und ohne Gegengewichte, die für eine innere Verbindung sorgen und dafür, dass die in der Wissenschaft Tätigen auch das Bewusstsein haben, sich ein und derselben Institution zugehörig zu fühlen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Wissenschaft sich auflöst in eine bunte Vielfalt ganz unterschiedlicher Wissensprojekte, die einander wenig oder nichts zu sagen haben.

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