Von Donna Haraway haben wir gelernt, dass die Life Sciences des 20. Jahrhunderts von technoiden Metaphern geprägt sind. Das gab damals viel zu
denken. Dass technische Diskurse wiederum seit jeher von Metaphern des Lebens regiert
werden, wird hingegen offenbar als selbstverständlich empfunden. Dabei müsste man
in der Technikgeschichte eigentlich alles in Anführungszeichen setzen. Die Redeströme,
die hier untersucht werden, und die Kommentare, die einem dazu einfallen, sind allesamt
biometaphorisch kontaminiert.
Da ist zum Beispiel von der »Genese« und der »Entwicklung« die Rede, die zu »ausgereiften«
technischen Systemen führen. Sobald diese ihre »Hochblüte« erleben, »vermehren« sie
sich unaufhaltsam, wenn sie nur auf »fruchtbaren Boden« fallen. Dann aber können sich
Technologien ungehindert »entfalten« und in alle denkbaren »Zweige« verästeln. Manche
Maschinen werden zu gegebener Zeit von einer neuen »Generation« abgelöst, die ihre
älteren und weniger »fitten Konkurrenten« endgültig »verdrängt«. Andere sind »überzüchtet«,
werden zu »Nischenprodukten«, weil sie nicht »robust« genug sind und wegen schwachem
»Memory« und fehlender »Sensorik« »stillgelegt« werden müssen.