Auf die Melodie von »A House Is Not a Home« zu singen
von Hanna EngelmeierMit meinen Möbeln habe der Raum aber größer ausgesehen, sagte die Nachmieterin bei der Schlüsselübergabe und lächelte über mein Schlafzimmer wie jemand, dem ein Kleinkind gerade eine Zeichnung überreicht hat, deren Krikelakrak angeblich den Ausflug in den Zoo am letzten Sonntag darstellt. Ich hatte das Bedürfnis, das Zimmer zu verteidigen, das eigentlich nie wirklich meines gewesen war. Es war ja nur gemietet, und für seinen Zuschnitt zu rechtfertigen hätte sich höchstens die Person, die irgendwann entschieden hatte, aus den größeren Räumen eines Altbaus viele kleinere Zimmer zu machen. Mein nunmehr ehemaliges Schlafzimmer sah tatsächlich mickrig und nackt aus. Aber es war besenrein, wie auch die anderen Zimmer, durch die ich eine letzte Runde drehte, bevor ich nach sechzehn Jahren zum letzten Mal die 83 Stufen nach unten in den Innenhof ging.