Philosophiekolumne
von Gunnar Hindrichs
Eindeutigkeit I In unseren Tagen sei Eindeutigkeit eingetreten. So lautet die zufriedene Feststellung – oder die Klage. Denn so sehr Eindeutigkeit für Klarheit, Haltung, Entschiedenheit steht, so sehr droht sie mit Blickverengung, erzwungener Reinheit, Einseitigkeit einherzugehen. Ja, weil Eindeutigkeit das Mehrdeutige ausräumt, scheint sie eine Präzision vorzunehmen, die der Mannigfaltigkeit dessen, was ist, die Luft abschnürt. Bleiben wir für einen Moment bei dem Begriff der Präzision. Seine Wurzel ist (...lesen)