• „Zeitenwende“ und Wissenschaftspolitik

    In der Semantik der Gegenwart ist in der letzten Zeit die Konjunktur zweier Begriffe beobachtbar, die im Zentrum der folgenden Überlegungen stehen sollen: Zerknirschung und Zeitenwende. Beide Begriffe beschreiben die Hoffnung auf Wandel, und, wie im Falle von Zeitenwende, die Hoffnung auf andere Zeiten, die erst einmal nur anders sind. Neben diesen eher auf Zukunft ausgerichteten Bedeutungselementen reflektieren beide Terme den Bruch mit der Vergangenheit. Im Falle der Zerknirschung wird die Vergangenheit als fehlerhaft, geradezu als sündhaft empfunden, im Falle der Zeitenwende wird der Augenblick, ein Moment intensivster Gegenwart, zum Bruch mit der Vergangenheit und zum Aufbruch in eine andere Zukunft. Beide Begriffe beschreiben unserer Lage, sie verändern aber die wissenschaftspolitische und wissenschaftsdiplomatische Tektonik. (mehr …)
  • Video: Erika Thomalla über Dirk Baecker | Zweite Lesung

    Die Literaturwissenschaftlerin Erika Thomalla empfiehlt Dirk Baeckers Essay „Ernste Kommunikation“ zur Zweiten Lesung. 1997 im Merkur veröffentlicht, markiert der Text einen Höhepunkt der postmodernen Ironiediskussion sowie der Konkurrenz zwischen Systemtheorie und Dekonstruktion. (mehr …)