• Sexismus an Hochschulen (8 – und Schluss)

    Nach 7 Wochen und 29 Texten beenden wir nun mit dem achten digitalen Konvolut das Dossier „Sexismus an Hochschulen“. Das bedeutet nicht, dass wir der Meinung sind, es wäre alles gesagt. Ganz im Gegenteil, wir  hoffen, dass das Nachdenken und die Diskussionen über Diskriminierung an Hochschulen, im Literaturbetrieb, in der Theaterszene und andernorts weitergehen und erst dann ein Ende finden, wenn die Gegebenheiten es nicht mehr notwendig machen, über sie zu debattieren. (mehr …)
  • Die Dozentin

    „Die Wahrheit ist ein fettes Baby ohne Knochen, das seine Form fortwährend ändert“, liest die Dozentin und fügt hinzu: „Die Erinnerung ist ein Blätterteig. Je öfter man ihn faltet und wieder festklopft, desto höher steigt er beim Backen. Zwischen den Schichten bleibt Luft.“ (mehr …)
  • Du musst nicht performen

    Dieser Text ist ein performativer Widerspruch. Denn er argumentiert zur Frage: Was tun als weißer, heterosexueller Mann im mittleren Alter, der im Kulturbetrieb tätig ist? Die Antwort ist eigentlich: zuhören. Auf keinen Fall voreilend gehorsam jenen, die jetzt sprechen, durch Überidentifikation ihre Rede nehmen. Sich nicht als aufgeklärter Feminist bezeichnen und Lob dafür erwarten, sondern zuhören und lernen, was falsch läuft und welches Verhalten ausschließende und abwertende Strukturen stabilisiert. Anschließend versuchen, das eigene Verhalten an den daraus entwickelten Leitlinien zu verändern. Und doch tut dieser Text genau das: Er hört nicht zu, nimmt selbstbewusst einen Platz ein, vertritt vehement seine Ansicht. Deshalb auch überlegen, wo die eigenen Lügen stecken, wo die Heuchelei mitläuft, wo der psychische Selbsterhalt blinde Flecken in der Eigen- und Fremdbewertung schafft. Performative Widersprüche benennen: Vielleicht komme ich so heran, vielleicht geht es darum. (mehr …)
  • Sexismus, was ist das? Eine Replik

    So wie wir in einer von Rassismus geprägten, post_kolonialen Gegenwart leben, so leben wir in einer sexistischen Gesellschaft. Der Sexismus ist nicht in allen Bereichen gleich leicht zu identifizieren, nicht überall kommt er in seiner klassischen Form daher, er kennt neben der offen feindseligen auch die gutgemeinte Art. Er findet sich in Leitungsteams, Auswahlgremien, Nominierungslisten oder in Kinderbüchern und Spielzeugläden wieder, er sucht Schutz in Strukturen, schleicht sich in Freundschaften. Fest steht, dass wir ihm von klein auf täglich auf verschiedenen Ebenen ausgesetzt sind und auf genauso unterschiedliche Weise auf ihn reagieren oder seine Konsequenzen erfahren. (mehr …)
  • Hohe Kultur (7)

    Konservative und linksalternative Positionen Ausgangspunkt dieser Artikelserie war die Beobachtung, dass heutzutage kaum jemand mehr von ‚hoher Kultur‘ spricht, um sich selbst und Werke anderer in eine führende Position zu bringen. Die Abfolge der Artikel hat diese Diagnose bislang bestätigt: In zwei Beiträgen mit kulturpolitischem Akzent wurde von ‚hoher Kultur‘ und ‚Hochkultur‘ nur gesprochen, um gegen sie Stellung zu beziehen: zum einen im Namen der „populären Kultur“ (so im Beitrag von Stefan Krankenhagen), zum anderen im Namen eines „emanzipatorischen Kunst- und Kulturprogramms“ (so im Beitrag von Christina Dongowski). Dies ist umso bemerkenswerter, als diese beiden Beiträge vonseiten des „Merkur-Blog“ kamen, obwohl der „Merkur“ in den sieben Jahrzehnten seines Bestehens zwar einige Änderungen erlebt hat, aber bei seiner Themenwahl bislang zu keinem Zeitpunkt als Vorreiter einer ‚populären‘ oder ‚emanzipatorischen‘ Kultur aufgefallen ist. (mehr …)
  • Nassrasur: Antwort auf Hüsers „Dreitagebart“

    Man bekommt den Eindruck: Da hat sich was angestaut. Rembert Hüser, Professor für Medienwissenschaften an der Universität Frankfurt, muss sich schon einige Zeit über Kollegen aufgeregt haben, die überall in Deutschland lehren, aber unbedingt in Berlin leben wollen. Und dann liest er meinen Artikel über das akademische Pendeln, der im Januar 2016 in der ZEIT erschien.[2. Philipp Hübl, Ich denke, also fahr ich. In: Zeit, 16.01.2016.] Irgendwie hat der das Fass zum Überlaufen gebracht. (mehr …)
  • Sexismus an Hochschulen (7)

    Zwei weitere Texte in der Serie zu Sexismus an Schreibschulen, Hochschulen, im Literaturbetrieb. Sandra Gugic über Sexismus im Großen und im Kleinen und warum Feminismus eine Forderung nach Gleichheit sein muss. Von erschütternden Erfahrungen an Studiengängen für Dramaturgie und Theater berichtet Darja Stocker. (Hier zu Teil 1Teil 2Teil 3Teil 4Teil 5, Teil 6 des Dossiers) (mehr …)
  • Und was hat das mit Sexismus zu tun?

    Ich war 20 und wollte unbedingt auf eine Schreibschule. Damals studierte ich in Zürich Ethnologie. Unsere Professorin hieß Shalini Randeria und hatte gerade ein Buch veröffentlicht: „Jenseits des Eurozentrismus: Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften.“ Etwa die Hälfte der Dozent_Innen und die Mehrzahl der Studierenden waren weiblich, davon definierte sich etwa derselbe Anteil als nicht-weiß. Wir lasen „Writing against Culture“ von Lila Abu Lughod und eine feministische Analyse der globalen Markwirtschaft von Saskia Sassen. Wer glaubte, eine Zukunft als „über allem stehender, neutraler Forscher“ in Angriff genommen zu haben wurde darauf hingewiesen, dass die Attitude des Abenteurers und Entdeckers in die Zeit der Kolonien gehöre. Wer heute Feldforschung betreibe, müsse folgende Kategorien in der eigenen Schreib-Perspektive transparent mitdenken:  das eigene Geschlecht, soziale und ethische Zugehörigkeiten sowie historische Hintergründe. (mehr …)
  • FuckAbilities

    I want a women’s revolution like a lover. // Robin Morgan, Monster, Poem 1972 Ich denke, es ist Zeit, daran zu erinnern: Die Vision des Feminismus ist nicht eine „weibliche Zukunft“. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn. // Johanna Dohnal, Gastvortrag TU Wien, WIT Colloquium, 2004 This war won’t end in my lifetime. // Rebecca Solnit, Men Explain Things to Me, 2014 (mehr …)
  • Presseschau: Sexismus an Hochschulen

    Seit Anfang Juli entsteht im Blog das Dossier zum Thema Sexismus an Hochschulen, welches gemeinsam mit dem Merkur betreut, redigiert und herausgegeben wird von Alina Herbing und Lena Vöcklinghaus. Neben eigenen Beiträgen im Dossier haben sie mit anderen über ihre Arbeit daran geredet und eigene Artikel veröffentlicht. Auf dem Wepsert-Blog gibt es ein Interview mit Lena Vöcklinghaus unter anderem über ihre direkte Beteiligung als Redakteurin und darüber, dass es auch in diesem Dossier Grenzen des Sagbaren gibt. Und in der Süddeutschen Zeitung spricht Alina Herbing in einem Artikel die kleinen Dinge wie die sogenannte Scherzkommunikation an, in denen Sexismus zum Ausdruck kommt. Wie schon in ihrem Beitrag im Merkur-Blog geht es auch um die Bedeutung der nicht so kleinen Dinge wie Männergemeinschaften und Fakten in Form von Prozentzahlen. Das ist nur ein Ausschnitt aus der medialen Resonanz der Debatte. Im Folgenden findet sich eine Liste von Beiträgen (in der Reihenfolge ihres Erscheinens), in denen auf die Diskussion reagiert wurde. (mehr …)