August 28, 2017 - 1 Kommentar
Nach 7 Wochen und 29 Texten beenden wir nun mit dem achten digitalen Konvolut das Dossier „Sexismus an Hochschulen“. Das bedeutet nicht, dass wir der Meinung sind, es wäre alles gesagt. Ganz im Gegenteil, wir hoffen, dass das Nachdenken und die Diskussionen über Diskriminierung an Hochschulen, im Literaturbetrieb, in der Theaterszene und andernorts weitergehen und erst dann ein Ende finden, wenn die Gegebenheiten es nicht mehr notwendig machen, über sie zu debattieren. (mehr …)
August 28, 2017 - Keine Kommentare
„Die Wahrheit ist ein fettes Baby ohne Knochen, das seine Form fortwährend ändert“, liest die Dozentin und fügt hinzu: „Die Erinnerung ist ein Blätterteig. Je öfter man ihn faltet und wieder festklopft, desto höher steigt er beim Backen. Zwischen den Schichten bleibt Luft.“ (mehr …)
August 28, 2017 - Keine Kommentare
So wie wir in einer von Rassismus geprägten, post_kolonialen Gegenwart leben, so leben wir in einer sexistischen Gesellschaft. Der Sexismus ist nicht in allen Bereichen gleich leicht zu identifizieren, nicht überall kommt er in seiner klassischen Form daher, er kennt neben der offen feindseligen auch die gutgemeinte Art. Er findet sich in Leitungsteams, Auswahlgremien, Nominierungslisten oder in Kinderbüchern und Spielzeugläden wieder, er sucht Schutz in Strukturen, schleicht sich in Freundschaften. Fest steht, dass wir ihm von klein auf täglich auf verschiedenen Ebenen ausgesetzt sind und auf genauso unterschiedliche Weise auf ihn reagieren oder seine Konsequenzen erfahren. (mehr …)
August 21, 2017 - Keine Kommentare
Konservative und linksalternative Positionen
Ausgangspunkt dieser Artikelserie war die Beobachtung, dass heutzutage kaum jemand mehr von ‚hoher Kultur‘ spricht, um sich selbst und Werke anderer in eine führende Position zu bringen. Die Abfolge der Artikel hat diese Diagnose bislang bestätigt: In zwei Beiträgen mit kulturpolitischem Akzent wurde von ‚hoher Kultur‘ und ‚Hochkultur‘ nur gesprochen, um gegen sie Stellung zu beziehen: zum einen im Namen der „populären Kultur“ (so im Beitrag von Stefan Krankenhagen), zum anderen im Namen eines „emanzipatorischen Kunst- und Kulturprogramms“ (so im Beitrag von Christina Dongowski). Dies ist umso bemerkenswerter, als diese beiden Beiträge vonseiten des „Merkur-Blog“ kamen, obwohl der „Merkur“ in den sieben Jahrzehnten seines Bestehens zwar einige Änderungen erlebt hat, aber bei seiner Themenwahl bislang zu keinem Zeitpunkt als Vorreiter einer ‚populären‘ oder ‚emanzipatorischen‘ Kultur aufgefallen ist. (mehr …)
August 15, 2017 - 1 Kommentar
Man bekommt den Eindruck: Da hat sich was angestaut. Rembert Hüser, Professor für Medienwissenschaften an der Universität Frankfurt, muss sich schon einige Zeit über Kollegen aufgeregt haben, die überall in Deutschland lehren, aber unbedingt in Berlin leben wollen. Und dann liest er meinen Artikel über das akademische Pendeln, der im Januar 2016 in der ZEIT erschien.[2. Philipp Hübl, Ich denke, also fahr ich. In: Zeit, 16.01.2016.] Irgendwie hat der das Fass zum Überlaufen gebracht. (mehr …)
August 11, 2017 - Keine Kommentare
Zwei weitere Texte in der Serie zu Sexismus an Schreibschulen, Hochschulen, im Literaturbetrieb. Sandra Gugic über Sexismus im Großen und im Kleinen und warum Feminismus eine Forderung nach Gleichheit sein muss. Von erschütternden Erfahrungen an Studiengängen für Dramaturgie und Theater berichtet Darja Stocker. (Hier zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6 des Dossiers) (mehr …)
August 11, 2017 - 2 Kommentare
Ich war 20 und wollte unbedingt auf eine Schreibschule. Damals studierte ich in Zürich Ethnologie. Unsere Professorin hieß Shalini Randeria und hatte gerade ein Buch veröffentlicht: „Jenseits des Eurozentrismus: Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften.“ Etwa die Hälfte der Dozent_Innen und die Mehrzahl der Studierenden waren weiblich, davon definierte sich etwa derselbe Anteil als nicht-weiß. Wir lasen „Writing against Culture“ von Lila Abu Lughod und eine feministische Analyse der globalen Markwirtschaft von Saskia Sassen. Wer glaubte, eine Zukunft als „über allem stehender, neutraler Forscher“ in Angriff genommen zu haben wurde darauf hingewiesen, dass die Attitude des Abenteurers und Entdeckers in die Zeit der Kolonien gehöre. Wer heute Feldforschung betreibe, müsse folgende Kategorien in der eigenen Schreib-Perspektive transparent mitdenken: das eigene Geschlecht, soziale und ethische Zugehörigkeiten sowie historische Hintergründe.
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August 11, 2017 - Keine Kommentare
I want a women’s revolution like a lover. // Robin Morgan, Monster, Poem 1972
Ich denke, es ist Zeit, daran zu erinnern: Die Vision des Feminismus ist nicht eine „weibliche Zukunft“. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn. // Johanna Dohnal, Gastvortrag TU Wien, WIT Colloquium, 2004
This war won’t end in my lifetime. // Rebecca Solnit, Men Explain Things to Me, 2014 (mehr …)
August 04, 2017 - Keine Kommentare
Seit Anfang Juli entsteht im Blog das Dossier zum Thema Sexismus an Hochschulen, welches gemeinsam mit dem Merkur betreut, redigiert und herausgegeben wird von Alina Herbing und Lena Vöcklinghaus. Neben eigenen Beiträgen im Dossier haben sie mit anderen über ihre Arbeit daran geredet und eigene Artikel veröffentlicht. Auf dem Wepsert-Blog gibt es ein Interview mit Lena Vöcklinghaus unter anderem über ihre direkte Beteiligung als Redakteurin und darüber, dass es auch in diesem Dossier Grenzen des Sagbaren gibt. Und in der Süddeutschen Zeitung spricht Alina Herbing in einem Artikel die kleinen Dinge wie die sogenannte Scherzkommunikation an, in denen Sexismus zum Ausdruck kommt. Wie schon in ihrem Beitrag im Merkur-Blog geht es auch um die Bedeutung der nicht so kleinen Dinge wie Männergemeinschaften und Fakten in Form von Prozentzahlen.
Das ist nur ein Ausschnitt aus der medialen Resonanz der Debatte. Im Folgenden findet sich eine Liste von Beiträgen (in der Reihenfolge ihres Erscheinens), in denen auf die Diskussion reagiert wurde. (mehr …)
August 01, 2017 - 2 Kommentare
Irritation und Innovation am Beispiel der TV-Serie The Big Bang Theory und Ludwik Flecks Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache
Eben schlug ich das Mitgliedermagazin meiner Hausbank auf. Das Titelthema lautet: "Gemeinschaftlich. Mehr Miteinander bitte!" Im Editorial heißt es: "Gemeinschaftsgefühl steht derzeit hoch im Kurs. Das ist erfreulich. Aber gleichzeitig geht es auch wieder des Öfteren um die Abgrenzung von anderen Menschen, Staaten und Kulturen. […] Was sind Gemeinschaften, aus denen etwas Positives für alle erwächst?" Innovation, Gemeinwesen, Inklusion, Vertrauen, Brücken über Kontinente, gemeinschaftliches Tun und soziale Prozesse sind weitere – eindeutig positiv besetzte – Schlüsselbegriffe des Textes. (mehr …)