Februarheft
Manchmal machen wir Hefte mit einem Schwerpunkt (zum Beispiel zum Essay, wie im Januar). Und manchmal machen wir Hefte von außerordentlicher Vielfalt. Das Februarheft gehört in die letztere Kategorie. Von einem Plädoyer zur Abschaffung des Verfassungsschutzes (frei lesbar) über eine weitreichende Relektüre von Friedrich Schlegels Gespräch über die Poesie bis zum gelben Bischof (einem in Spanien verbotenen Vogel) ist viel Unterschiedliches drin. Im zweiten freigeschalteten Text berichtet unsere Rechtskolumnistin Ute Sacksofsky zum Beispiel einigermaßen Erschütterndes von Staatsrechtslehrerkongressen. In eine aktuelle Debatte um den Politologen Theodor Eschenburg mischt sich Helmut König. Neben dem in Yale lehrenden Germanisten Rüdiger Campe geben Christian Voller (mit einer Besprechung des Briefwechsels zwischen Hans Blumenberg und Jacob Taubes), Leander Steinkopf (mit einem literarischen Berlin-Essay) und der Philosoph Heinrich Niehues-Pröbsting (mit einer Kritik an der Platonlektüre seines Lehrers Hans Blumenberg) ihre Merkur-Debüts. Gewaltig ist auch die Generationenbandbreite der Autoren: Hans Altenhein, der den Merkur schon in den vierziger Jahren las, ist Jahrgang 1927; Leander Steinkopf dagegen ist 1985 geboren. Die Übersicht mit Bestellmöglichkeit findet sich hier (mit einfacher Kaufmöglichkeit für die Einzelartikel) bzw. hier (Kauf des Print-Hefts). Digitale Formate des Hefts gibt es zum Beispiel bei Amazon und Itunes. Und wer es mit einem Abonnement versuchen will, wendet sich am besten an diese Adresse.ek
Merkur in aller Welt: Nowosibirsk
Das Januar-Heft vor dem Eingang des Goethe-Instituts in Nowosibirsk. (Foto: Stefanie Peter)Nina Verheyen: Vortrag am Wissenschaftskolleg
Die Historikerin und Merkur-Autorin Nina Verheyen ist derzeit Fellow am Berliner Wissenschaftskolleg. Am kommenden Mittwoch hält sie dort ab 20 Uhr einen Vortrag zum Thema "Diskussion als Distinktion: Perspektiven einer Kulturgeschichte des argumentativen Gesprächs". Ausführlichere Informationen und das Formular zur Anmeldung für den Abend auf der Seite des Wissenschaftskollegs.Prostitution. Ein Jahr mit den Goncourts (II)
»Ein einziger Mann, ein Monsieur Wailly von der Illustration hat uns durch unsere Bücher genügend durchschaut, um zu behaupten, daß, wenn wir lieben, wir nur zusammen lieben und daß die Gesetze und Sitten für unsere phänomenale Dualität eine Ausnahme machen müssen.« (Bd. II, S. 173)
Der zweite Band des Journals der Brüder Goncourt lässt sich ruhiger an. Es könnte scheinen, dass die doppelte Textpersona der protokollierenden Brüder nun ihren Stil gefunden hat. In den ersten sechs Jahren wurde vieles ausprobiert, die wütenden, misogynen, rassistischen, klassistischen Ausbrüche wurden ausgelebt und als Stilmerkmal dieser eben genau nicht bedacht abgewogenen Indiskretion etabliert; ein Stilmerkmal, das uns beiden widerstrebt. (mehr …)
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