• Klimaforschung beforschen: Merkur-Preis-Verleihung an Kris Decker

    Wir laden ein zur Verleihung des erstmals vergebenen Merkur-Preises der Ernst H. Klett Stiftung Merkur für Dissertationen am Freitag, den 28.2., um 19 Uhr. Es gibt im Anschluss einen kleinen Empfang. Der Ort der Veranstaltung: die Redaktion des Merkur in der Mommsenstraße 27 in Berlin-Charlottenburg (S-Bahn Charlottenburg). Der Eintritt ist frei, über Anmeldung (redaktion@merkur-zeitschrift.de) würden wir uns freuen. (mehr …)
  • Gemischte Gefühle, gemischte Zustände

    Das folgende Gespräch besteht aus drei Akten. Nach einer Tagung über Tagungen im Jahr 2015, die unter anderem in vieler Hinsicht von dem Sozialverhalten handelte, das Menschen auf Tagungen zeigen, fingen wir an, über das nachzudenken, was intern zuerst "die Frauensache" hieß. Die Frauensache entwickelte sich zu einem fortgesetzten Gespräch über Misogynie, vor allem unsere eigene, und wie insbesondere die Nutzung von Twitter dazu führte, dass wir diese internalisierte Misogynie überhaupt als solche bemerkten. Für das Gespräch hilfreich waren viele Personen, die hier größtenteils mit Klarnamen vorkommen, außerdem Skype, Twitter, Telegram, die Audioaufnahmeapp von Kathrin Passigs Handy, unsere "Denkräume"  und Getränke auf der Basis von fermentierter Horngurke. "Fermentierte Horngurke" zu schreiben ist peinlich genug. Die Blödheit in Bezug auf "die Frauensache" ist noch peinlicher. Weil man aber nur aus dokumentierter Blödheit etwas lernen kann, gibt es diesen Text. (mehr …)
  • First we take Des Moines, then we take Concord (es darf mitgesummt werden)

    3. Februar 2020, früher Abend. Ich sitze vor einem übergroßen Flachbildschirm in einem Hobbykeller im US-amerikanischen mittleren Westen. Nicht so weit entfernt also vom – ich benutze hier ein großes Wort – Geschehen. Das Fest beginnt gerade, die Chips liegen neben der Guacamole bereit und die ersten Kronkorken ploppen. Oben rechts am Bildschirm flackert ohne Unterlass ein kleines rotes Banner: CNN-live. Deshalb sind wir alle hier. Und es ist dieses Flackern, das bisher am Aufregendsten war (eben weil es gerade jetzt flackert). Denn ansonsten flackert nichts. Man sieht eine schlecht ausgeleuchtete Mehrzweckhalle, die Aula einer Mittelschule aus den 1960er Jahren vielleicht, ein Raum ohne Trost (no food, no booze, no music), den es wie diese weißen Plastikgartenstühle überall auf der Welt gibt. Menschen darin, nicht sehr viele – 100 oder 150, auf Grüppchen verteilt, in unaufgeregten und unhörbaren Gesprächen. Die Kamera steht einfach so mit herum, schnittlos und unbeweglich. (mehr …)
  • Bodo, genannt der Rote

    Thüringen sei Dank: In den letzten Tagen gab es reichlich Anschauungsunterricht zu den fließenden Übergängen von der liberalen zur rechten Machtpraxis. Das sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es unter den Wählern in Ostdeutschland in den vergangenen Jahren beträchtliche Migrationsbewegungen von der Linkspartei zur AfD gegeben hat. Wer behauptet, die viel beschworenen einfachen Leute seien für rechte Politik nur empfänglich, weil ihnen die Ideologie der Kapitalisten die Sinne und damit das Bewusstsein ihrer eigenen Interessenlage benebelt hat, macht es sich zu einfach. (mehr …)