• Juniheft: Von Missmann bis Hofmann

    missmannDas Juniheft ist erschienen. Ein Gespräch mit Christian Demand dazu beim Deutschlandradio. Was drin ist im Heft, unter anderem: Michael Rutschky schreibt über seinen Großvater, den Berlin-Fotografen Max Missmann. Fabian Goppelsröder befasst sich mit "Kleists literarischer Geste". Eine Erinnerung an seinen Kollegen und Freund Werner Hofmann hat Wolfgang Kemp geschrieben (Hofmann übrigens hat im Lauf der Jahrzehnte genau fünfzig Texte im Merkur veröffentlicht). Niels Werber unternimmt den Versuch, das kursierende Bild des Ameisenschwarms in Literatur und Theorie auf seine systematischen Potentiale hin zu analysieren. Außerdem natürlich: Stephan Herczeg mit einer neuen Folge seines Journals. Freigeschaltet haben wir Ute Sacksofskys Rechtskolumne, die sich diesmal mit der Frage befasst, ob sich politische Eingriffe in die Familienplanung juristisch rechtfertigen lassen. Und Claus Leggewie denkt über die Zukunft des Ruhrgebiets nach. Die Gesamtübersicht mit Kaufmöglichkeiten auf der Verlagsseite.
  • Frisuren vor Gericht

    Nachdem das Oberlandesgericht München trotz der Anleitung des Bundesverfassungsgerichts es endlich geschafft hatte, alle Klarheit über die Zahl der journalistischen Plätze zu beseitigen, hoffte es darauf, Ruhe in den Gerichtssaal zu bekommen. Natürlich war es darauf gefasst, gleich zu Beginn Ablehnungsanträge einzufangen. Keiner der Fachjournalisten, die darüber im Fernsehen berichteten, schien zu wissen, dass die Verteidigung diese Anträge unverzüglich am ersten Prozesstag stellen muss, weil sie danach das Recht zur Rüge verliert. Es wurde ihr wie üblich als Prozessverschleppung vorgehalten und zwar von anderen Anwälten, die die Opfer vertreten. Die riefen schon seit langem nach einem kurzen Prozess und forderten gleichzeitig, alle Versäumnisse der Ermittlungsbehörden des Bundeskriminalamts, der Nachrichtendienste und aller verantwortlichen Politiker in die Details zu zerlegen – der Widerspruch blieb ihnen wohl verborgen. (mehr …)
  • Kurzer Nachtrag zu Hans Platschek

    Das Folgende ist eine eigenständige Ergänzung zu Christian Demands Essay Heiliger Narr. Über den Maler und Essayisten Hans Platschek im aktuellen Heft des Merkur. Ich habe Hans Platschek leider erst sehr spät, nämlich Anfang der 1990er Jahre, für mich entdeckt. Damals stieß der Suhrkamp Verlag gerade die Restbestände seiner hinreißend galligen Essaysammlungen aus den Achtzigern als Mängelexemplare über die Hintertüre des Buchhandels ab, was Platschek, wie mir Freunde von ihm später erzählten, derart kränkte, dass er zur wesentlich kleineren Deutschen Verlags-Anstalt wechselte. Mir selbst war er, wie ich gestehen muss, bis dahin weder als Maler noch als Autor aufgefallen. Aber als mir beim Stöbern in den Bücherkisten vor den Schaufenstern der modernen Antiquariate um die Münchner Universität das Bändchen mit dem Titel Die Dummheit in der Malerei in die Hände fiel, musste ich einfach zugreifen. Selten habe ich einen Impulskauf weniger bereut. (mehr …)