• Exodus. The New Institute in Hamburg

    »Hamburg is our home. The world is our habitat. The future is our concern.« Wer das liest, denkt nicht unbedingt an eine wissenschaftliche Institution, sondern an ein global agierendes Unternehmen. Tatsächlich aber handelt es sich um den Claim des Hamburger The New Institute, einer von dem Hamburger Unternehmer Erck Rickmers 2021 gegründeten wissenschaftlichen Institution, die dadurch ihre globale Identität, ihre geradezu unbedingte Zukunftsorientierung und regionale Verwurzelung kommunizieren möchte. (mehr …)

  • Unfälle der Digitalisierung

    In vielen Bereichen meiner Universität, die Opfer eines Angriffs auf ihre digitale Infrastruktur geworden ist, kann man derzeit die Wiederkehr des Analogen, des Präsentischen innerhalb der Ära der Digitalisierung beobachten. Es ist die Wiederkehr der prädigitalen Universitätskommunikation. Die Universität ist wie früher: Sprechstunden werden über Zettel an der Bürotür bekanntgegeben, der Lehrkörper ist bis auf die geforderte Präsenz in den Lehrveranstaltungen und in den Sprechstunden nicht erreichbar, korrigierte Hausarbeiten werden per Post versendet, aus PDFs in digitalen Semesterapparaten, auf die man von überall aus Zugriff hatte, werden Kopiervorlagen in Aktenordern, die in Regalen in der Bibliothek stehen. Die Dauerkommunikation der digitalisierten Universität scheint für wenige Augenblicke angehalten worden zu sein. (mehr …)
  • „Zeitenwende“ und Wissenschaftspolitik

    In der Semantik der Gegenwart ist in der letzten Zeit die Konjunktur zweier Begriffe beobachtbar, die im Zentrum der folgenden Überlegungen stehen sollen: Zerknirschung und Zeitenwende. Beide Begriffe beschreiben die Hoffnung auf Wandel, und, wie im Falle von Zeitenwende, die Hoffnung auf andere Zeiten, die erst einmal nur anders sind. Neben diesen eher auf Zukunft ausgerichteten Bedeutungselementen reflektieren beide Terme den Bruch mit der Vergangenheit. Im Falle der Zerknirschung wird die Vergangenheit als fehlerhaft, geradezu als sündhaft empfunden, im Falle der Zeitenwende wird der Augenblick, ein Moment intensivster Gegenwart, zum Bruch mit der Vergangenheit und zum Aufbruch in eine andere Zukunft. Beide Begriffe beschreiben unserer Lage, sie verändern aber die wissenschaftspolitische und wissenschaftsdiplomatische Tektonik. (mehr …)