• Genderwechsel: Zu Thomas Ostermeiers Inszenierung von Didier Eribons „Rückkehr nach Reims“

    Dokumentarische Filmaufnahmen sind auf den Bühnenhintergrund projiziert. Ansichten der Stadt Reims im Nordosten Frankreichs. Arbeiterviertel und leerstehende Fabrikgebäude. Kulissen also, die Eribon in seinem autobiografischen und soziologischen Buch beschreibt. Thomas Ostermeiers Inszenierungseinfall für die Dramatisierung von Rückkehr nach Reims, die im Sommer in Manchester Premiere hatte und nun in Berlin zu sehen ist: In einem Aufnahmestudio werden Teile von Eribons Text als Off-Kommentar zu den im Hintergrund laufenden Filmbildern eingesprochen. Diskussionen zwischen Schauspielerin, Regisseur und Tontechniker unterbrechen den Sprach- und Bildfluss. Auseinandersetzungen über Kürzungen im Text oder das hier entstehende Verhältnis zwischen Bild und Text. (mehr …)