Januarheft: Relaunch

 

merkurcoverDas Januarheft ist da. Es ist ein besonderes Heft. Nach 23 Jahren erscheint der Merkur im neuen Layout – und geht damit auch zurück ins alte, etwas kleinere Format. Wir bleiben, was den Relaunch betrifft, ganz ordentlich im Rhythmus, das vorletzte Redesign liegt 24 weitere Jahre zurück, es war zum Januar 1968 erfolgt: 1947 – 1968 – 1992 – 2015. Die Veränderungen sind nicht dramatisch, aber sie greifen in jedes Detail durch. Auf dem Titel sind die quer verstrebenden Linien gestrichen, das sieht nun offener aus. Dafür nehmen zwei Streifen oben und unten die Signaturfarbe rot auf; im Inneren setzen sich die Streifen in grau am oberen Rand (im Kritikteil) und in der Innenfalz (in den Marginalien) fort, als Schmuck und Orientierung.

Das Umschlagpapier sagt „Papier“ und ist nicht mehr lackiert. Die Brotschrift (Sabon) ist großzügiger, auf den Seiten ist mehr Luft, viel weniger Text ist dennoch nicht im jetzt meist etwas umfangreicheren Heft. Auf Nachfrage gerne mehr zu weiteren Einzelheiten. Kommentare, Kritik, Rückfragen sind selbstverständlich erwünscht. Wir haben von der Januarausgabe zusätzliche Hefte drucken lassen und verschicken natürlich Rezensionsexemplare.

Das Heft hat einen inhaltlichen Schwerpunkt zur „Gegenwart des Digitalen“. Sechs Text, über alle drei Rubriken verteilt, befassen sich mit Fragen der Digitalität. Den größten Rahmen zieht Dirk Baecker mit seinem Vorschlag, Information als Leitbegriff der nächsten Gesellschaft zu verstehen. Ted Striphas geht dem Zusammenhang von Sprache und Internet nach. Günter Hack kann zeigen, dass das Internet nicht einfach, wie oft behauptet, eine Erfindung aus dem Geist des Militärs ist. Von den Umbrüchen in den geisteswissenschaftlichen Verlagen berichten Caspar Hirschi und Carlos Spoerhase. Valentin Groebner ist von Peter Burkes Buch über „Die Explosion des Wissens“ bitter enttäuscht.

Mehr als erwähnenswert: Nach dreißig Jahren erscheint erstmals wieder ein Text von Alexander Kluge im Merkur – Politische Geologie besteht aus erzählerischen Skizzen, die um das Kriegsende 1945 kreisen. Eva Geulen denkt über Unübersetzbares und Begriffsgeschichte nach. In den Kolumnen geht es um Gedenkstätten und ihre Sichtbarkeit (Christian Demand) und die Zukunft des Pop im Zeichen von Retromanien (Eckhard Schumacher). Außerdem: Ljudmila Belkin über die Vielheit des Donbass. Frei lesbar sind, wie schon vermeldet, Günter Hacks Essay sowie ein Text von Paul Kahl und Hendrik Kalvelage über die Nazi-Verstrickungen des Goethe-Nationalmuseums in Weimar.

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