März 04, 2015 - 3 Kommentare
Hinweis: Ilja Braun diskutiert am 26.3. im Wikimedia-Salon mit Adrienne Goehler, Olaf Zimmermann und Michael Bohmeyer zum Thema "G=Grundeinkommen. Eine Antwort auf die digitale Krise des Urheberrechts?" Zum Thema seines Beitrags ist im Februar außerdem sein Buch Grundeinkommen statt Urheberrecht? Zum kreativen Schaffen in der digitalen Welt erschienen.
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Was wird jetzt eigentlich aus dem Urheberrecht? Die Debatte um seine Zukunft im Digitalzeitalter lebt derzeit wieder auf, weil sich auf europäischer Ebene einiges tut. Anfang des Jahres hat Julia Reda, die deutsche Abgeordnete der Piraten in Brüssel, ihren Bericht zum urheberrechtlichen Reformbedarf in der EU-Gesetzgebung vorgelegt. Ihr Credo: Eine angemessene Vergütung kreativer Leistung und mehr Freiheiten für Nutzerinnen und Nutzer müssen sich nicht ausschließen.
Doch damit wird Reda nicht widerstandslos durchkommen. Es überrascht wenig, dass es inzwischen einen Gegenentwurf gibt, nämlich einen Initiativbericht aus der Feder des tschechischen Christdemokraten Pavel Svoboda: “Towards a renewed consensus on the enforcement of Intellectual Property Rights: An EU Action Plan”. Nicht nur der Titel lehnt sich an die Arbeit der letzten EU-Kommission an, die 2014 ihren „Aktionsplan für einen neuen Konsens über die Durchsetzung von Immaterialgüterrechten“ vorgelegt hatte.
Das ist kein Zufall. Seit Jahren dreht sich die fruchtlose Diskussion um das Urheberrecht in der digitalen Welt um Rechtsdurchsetzung und Strafmaßnahmen statt darum, wie dafür gesorgt werden kann, dass Künstlerinnen und Künstler für ihre Arbeit eine angemessene Vergütung erhalten. Wie wäre es, wenn man versuchen würde, die Diskussion um das Urheberrecht im Digitalzeitalter mit jener über das bedingungslose Grundeinkommen zu verbinden? (mehr …)
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