• Umorientierungstasten

    Warum die Tablet-Tastatur von Apple grafische Orientierungshöcker hat. Warum sie nüchtern betrachtet sinnlos sind. Und warum, wenn man genauer hinschaut, gerade nicht. Das Tastatur-Blindschreiben nutzt implizites Wissen, das durch Bewegungslernen, also die häufige Benutzung der Griffwege, produziert wurde. Tippen, wenn es reibungslos funktioniert, passiert (von frz. passer – vorübergehen) zum Großteil unbewusst. Kaum einmal denkt ein geübter Tipper daran, was seine Finger gerade tatsächlich machen. Manches Mal, wenn „W-e-r-t“ oder ein anderes stark rhythmisiertes Wort getippt wird, schiebt sich überhaupt nur eine Ahnung vom Vorgang ein, so auch, wenn der automatisierte Schreibfluss durch Vertippen unterbrochen wird. Die Tastaturhaftigkeit, d.h. die Art und Weise, wie eine Tastatur gemacht ist, wird jedoch auch bei misslingender Benutzung kaum spürbar, das Interface bleibt unsichtbar. Mancher Tipper denkt jedoch heute öfter nach, wenn er zwischen PC- und Mac-Tastaturen wechselt und ihn die unterschiedliche Belegung der Funktionstasten, des @ und einiger Klammern aus der Automatisierung reißen. Um diese eigentlich seltene Spürbarkeit des Daseins der Tastatur wird es im Folgenden gehen. (mehr …)