Ausweitung der Komfortzone
"Licht, das mit einem Fingerdruck an- oder ausgeht; eine Lufttemperatur, die unabhängig von den Jahreszeiten ist; Wasser, das auf Befehl, ganz nach Wunsch, jederzeit und überall heiß oder kalt fließt; all das und der Körper, der dadurch geformt wird …«. So beschreibt Lucien Febvre den »modernen, selbstzufriedenen Komfort« als Kernelement der westlich-urbanen Lebensweise.1 Künstliche Beleuchtung, Zentralheizungen und Klimaanlagen zählen neben elektrischen Haushaltsgeräten oder gepolsterten Möbeln zu den Requisiten des komfortablen Lebens, die in ihrer selbstverständlichen und allgegenwärtigen Verfügbarkeit den Gegensatz zu traditionellen Gesellschaften markieren. Die Ausrichtung auf Komfortbedürfnisse wirkt sich auf subtile, aber doch einflussreiche Weise auf die Gestaltung des Alltagslebens aus. (mehr …)