• Der Philosoph in der twitterisierten Öffentlichkeit

    Die Philosophie hat seit ihren Anfängen ein angespanntes Verhältnis zur Öffentlichkeit. Es ist wohl keine Übertreibung zu behaupten, dass sie sich als eigenes Projekt erst in Abgrenzung zu einer in den Frühformen der Öffentlichkeit um sich greifenden Vielrederei definiert: Das Gegenmodell zum Philosophen ist bei Platon der Sophist. Und was zeichnet diesen aus? Dass er behauptet, über alles reden zu können, auch wenn er nicht wirklich etwas von der Sache versteht. Diese Omnikompetenz kann nur eine Pseudokompetenz sein, so Platon. Der Philosoph besitzt wahres Wissen (episteme), der Sophist nur einen unsortierten Haufen Meinungen (doxa). (mehr …)