• Is There Double Life on Mars? Zu Derek Parfit

    Objektive Wahrheiten im Bereich der Moral sind passé, sind schon immer Scheinprobleme oder schlicht Unsinn gewesen. So viel lässt sich zumindest bei den Vertretern des logischen Positivismus Wiener Machart nachlesen. Im restmetaphysischen Sumpf der (kontinentalen) Philosophie ließen sich, so glaubten sie, keine stabilen Gebäude nach dem Vorbild der exakten Wissenschaften bauen. Und das scheint ja auch evident: Das Projekt, die Wahrheit moralischer Urteile nach derselben experimentellen Methode wie unsere Vermutungen etwa bezüglich der relativen Dichte von Bruyereholz oder des Salzgehaltes von Worcestershiresauce verifizieren zu wollen, ist auf den ersten Blick zum Scheitern verurteilt. Wenn die Welt alles ist, was der Fall ist, dann muss die Moral draußen bleiben. Wie unvollständig dieses Bild ist, erkannte nicht zuletzt der frühe Wittgenstein – Gallionsfigur wider Willen eben jenes Positivismus –, ließ es aber dennoch beim Tractatus als erstem Teil des zweiteiligen Werkes bewenden, bei dem es nach eigener Angabe auf die zweite Hälfte doch erst wirklich angekommen wäre. (mehr …)