Geistes Haltung. Erinnerungen an Hella Tiedemann

Zusammengetragen von Christiane Frohmann

Hella Tiedemann (1936–2016) studierte bei Theodor W. Adorno und promovierte 1969 bei Peter Szondi mit ihrem ›Versuch über das artistische Gedicht. Baudelaire, Mallarmé, George‹ (erschienen 1971). 1982 habilitierte sie sich mit der Schrift ›Verwaltete Tradition. Die Kritik Charles Péguys‹ (erschienen 1986) an der Freien Universität für das Fach Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Seitdem lehrte sie am Peter Szondi-Institut, seit 1991 als außerplanmäßige Professorin. Im Jahr 2001 beendete sie ihre Lehrtätigkeit. Sie war Herausgeberin Walter Benjamins, u. a. des dritten Bandes der Gesammelten Schriften, Kritiken und Rezensionen sowie der Benjaminschen Übersetzung von Marcel Prousts ›Guermantes. Im Schatten der jungen Mädchen‹, erschienen als Supplement 2 der Gesammelten Schriften.

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Das Schaufenster eines kleinen Haushaltswarengeschäfts in Saint-Denis, am Stadtrand von Paris: Hella – la lumière qui brille – steht da auf einem Werbeplakat für eine Taschenlampe. Esther und ich, zwei junge Studentinnen im Auslandssemester, freuen uns über diesen Gruß an unsere ferne Professorin in Berlin. Ob Esther ihr die Taschenlampe geschickt hat, weiß ich nicht.

Ihre Erscheinung: sehr zierlich, betonte Wangenknochen, eine Zigarettenspitze zwischen den Fingern, grazil, elegant und sehr souverän, nicht zu erschüttern. Eine warme Stimme und sehr häufig lachend. Lachen, das aus einer Tiefe kam.

Sie war meine »alma mater« – in einer in den 80ern noch unglaublich männerdominierten Universität wäre mir ohne sie eine irgend weibliche Identifizierung mit der Wissenschaft nicht möglich gewesen. Dass die weibliche Allegorie für die großen Anliegen einer patriarchal bestimmten Tradition in ihr gelebte Praxis und konkret wurde, das wiegt die »nur« außerordentliche Professur, die sie innehatte, wohl auf. Und: sie hatte ja definitiv den pädagogischen Eros, der in einem oft anonymen Universitätsbetrieb kaum noch lebte.

Den letzten Kontakt zu Hella hatte ich 2003/4. Eine Grußkarte zur Geburt meines Sohnes und ein kurzer Brief als Kommentar zu meiner Entscheidung, vom Universitätsbetrieb Abschied zu nehmen. Wie immer ermutigend, aufmunternd schrieb sie, sie bewundere einen solchen Schritt als ein »Wagnis«, das einzugehen sie wohl überlegt, aber nicht zu verwirklichen den Mut gehabt hätte. Damals habe ich nicht verstanden, was daran Wagnis sein könnte, für mich war’s eher »Erlösung« und »Abstieg« zugleich. Heute weiß ich, dass sie das sehr ernst gemeint hatte und dass eine solche Aussage Widerschein der ihr eigenen Bemühung war, immer wieder zu vermitteln zwischen dem Denken und der Praxis, mit allem, was das an Widersprüchen und Problemen mit sich bringt.

Hella, das war für mich einerseits konzentrierte Arbeit am Text und andererseits die immer wieder unternommene Anstrengung, gerade in deren künstlerischer Autonomie ein Echo auf die gesellschaftlichen Bedingungen hören zu lernen, gegen die sie sich behaupten. Auf die Vermittlung kam es ihr immer an. In dem autonomen Kulturtheorie-Seminar während des Streiksemesters 1988/9 fragte sie uns: »Wo greift der Betrieb ein, sorgt für Selbstentfremdung? … Jeder möchte irgendetwas tun, was mehr ist als die Reproduktion seines Weiterlebens, wo geht das hin?« – Der »Betrieb«, das ist genauso der damals gemeinte Kulturbetrieb wie letztlich auch die Universität oder die Schule. Heute, wo insbesondere in Schule und Universität oberstes Ziel aller Vermittlung die Einpassung in die ökonomischen Bedürfnisse zu werden droht, wirkt Hellas »Anliegen«, ihre Studierenden zu »verderben«, wie sie es nannte, aktueller denn je.

In diesem Sinn hat sie mich, wie viele Andere geprägt, und dafür bin ich ihr dankbar.

Annette Weber

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Wenn ich an Hella Tiedemann denke, erinnere ich mich an ihr Lachen. Es bestand aus einer Schicht ehrlicher, menschlicher Wärme und aus einer Schicht Sarkasmus. Dieser zweite Anteil war weniger verzagt als hellsichtig. Der erste Anteil machte sie zu einer Verbündeten aller, die sich durch das gravitätische Fach Komparatistik manchmal ein wenig eingeschüchtert fühlten. Hella Tiedemann war ohne Dünkel. Während manche ihrer Kollegen Namen und Quellen gerne so zitierten, als müsste man sie schon kennen, riet sie ihren Studierenden, ein unbekanntes Buch einfach mal in die Hand zu nehmen. Dass man es auch aufschlug, geschah dann von selbst.

»Mitten in der Fülle des Lebens und durch die Darstellung dieser Fülle bekundet der Roman die tiefe Ratlosigkeit des Lebenden«, schrieb Walter Benjamin in seinem Aufsatz Der Erzähler. Hella Tiedemann rang dem Zweifel und der Ratlosigkeit brüchige, aber umso nachhaltigere Erkenntnisse ab. Ihr Modus war nie der des überlegenen Wissens, sondern der des genauen Fragens. Sie hielt Wörter ins Licht. Auch wenn sie theoretische Texte besprach, näherte sie sich ihnen mit poetischem Gespür. Ein ganzes Semester lang besprachen wie die Theorie des Romans von Georg Lukács, ein schmales Büchlein. Und die Zeit war doch viel zu kurz.

Hannes Klug

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Vielleicht ging es im Seminar um Kafkas Erzählungen, vielleicht um etwas anderes. Die Erinnerung an Dinge, die fast ein Vierteljahrhundert zurückliegen, spielt Streiche. Es fand im blauen Pavillon am Hüttenweg statt, im größeren der beiden Seminarräume. Alle Stühle rund um das Hufeisen aus Tischen waren besetzt, einige Kommilitonen nahmen in der zweiten Reihe Platz. Der Andrang war groß, kein Wunder, schließlich war es ein Seminar Hella Tiedemanns, und sie war ohne Frage die beliebteste Professorin am Peter-Szondi-Institut. Was ich in aller Klarheit erinnere, ist der regelmäßig nach etwa einer Stunde Seminarzeit wiederkehrende Augenblick, in dem Hella Tiedemann aufstand, zu einem der Fenster ging, es öffnete, währenddessen weitersprach oder uns Fragen stellte – ihre fordernden, uns nicht schonenden Fragen – und sich dann, obwohl das Rauchen nicht gestattet war, eine Zigarette anzündete. Sie rauchte ohne Hast, blies den Rauch nach draußen, ich glaube, sie hatte einen kleinen, verschließbaren Aschenbecher dabei und verstaute darin, nachdem sie fertig geraucht hatte, die Kippe. Ich sehe noch heute ihre schmale Gestalt, dort am Fenster, die Eleganz ihrer Gesten, wie sie den einen Arm vor die Brust legte, die Hand eingehakt in der Ellenbeuge des anderen Arms, der Unterarm beweglich vor ihrem Körper, die Zigarette in der Hand, ich erinnere den Schalk, der manchmal in ihren Augen blitzte, den Genuss, den ihr die Zigarette bereitete, und die Nonchalance, mit der sie sich über ein Verbot hinwegsetzte.

Cristina Nord

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Theorie des Romans im Schnellbau des Instituts. Wintersemester, hinter der langen Fensterfront märkische Kiefern, in meiner Erinnerung auch Birken, als tauche jeden Moment Fürst Myschkin aus Dostojewskis Der Idiot auf. Nachdenken, Nachsinnen über »transzendentale Obdachlosigkeit«. Während wir drinnen in der Heizungsluft der Notunterkunft geborgen waren im Gespräch, in dem großen intellektuellen Ernst, mit dem Hella Sätze, Begriffe, Worte besah, abtastete, abwog. Einem Ernst, den sie auch uns abverlangte. Kein intellektueller Eifer, keine Eitelkeit, ein freudiges, leidenschaftliches Ringen um Sinn. Es war ein Geschenk, ihre Studentin zu sein. Und es bleibt eine Bürde. Diesem Ernst, der dem ganzen Leben galt, gerecht zu werden. Hella nicht zu enttäuschen.

Sandra Prechtel

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Ein Satz aus ihren handschriftlich verfassten Anmerkungen zu einer meiner ersten Proseminararbeiten steht mir bis heute vor Augen, er zählt zu den wichtigsten Kommentaren, die ich im Studium zu meiner Arbeit bekam:

»Ihr Argument erkenne ich an.«

Hierauf folgte eine Fundamentalkritik, die aber getragen war von jenem Akt, vielleicht einem Wert, den ich, obwohl er mir da vor die Augen buchstabiert worden war, erst viel später als solchen benennen lernte: Anerkennung.

Hella Tiedemann stand ein für die Gegenstände, Probleme, Sachverhalte, Gedichte, Kunstwerke, philosophischen Positionen, Texte, die sie unterrichtete. Dieses Einstehen – parti pris – bedeutete keine Affirmation oder etwa, dass was besprochen wurde damit auch durchgewunken und abgesegnet war. Es bedeutete aber, dass der Gegenstand im Seminar des Urteils und der Analyse würdig oder notwendig und damit nicht beliebig austauschbar war. Das Woher war mit einem eigentlich nie programmatisch erklärten, sich in der Wahl der Gegenstände aber eben erklärenden Wofür unauflöslich verbunden. In diesem Sinn hatte ihre Arbeit den Charakter einer Geste, der wiederum eng verschwistert war mit einer Eigenschaft, die man an ihr kennenlernen und auch erkennen lernen konnte: Haltung.

Ihr Unterricht vermied jenen Indifferenzpunkt der Gleichgültigkeit, der in verschiedensten Formen die Antithese markiert, zu dem, worum es ihr wohl ging: sich mit den Frankfurtern und Szondi gegen die angeblich saubere immanente Historizität der Literatur und des Geistes genauso zu positionieren wie gegen den szientistischen Positivismus; aber auch gegen jene alles gleich geltend und egal – also im doppelten Sinne gleichgültig werden lassende Disposition der Melancholie, der Warenform und der Allegorie (alles Gegenstände von Benjamins Trauerspielbuch).

Man erinnert sich an ihren Tonfall und ihre Stimme: Wissenschaft in spöttischer Tonlage.

Philipp Ekardt

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Diese Mail. So war sie eigentlich.

»Lieber Michael,

um Deinetwillen habe ich über den peinlichen Anfang hinweg gelesen. Henning Ritter achte ich nicht, aber ich verstehe durchaus, was Du an dem Artikel gut findest. Vielleicht ist es ja wirklich die Zeit, die Adorno auf den Schriftsteller abstrahiert und so dünne Zeitgenossen wie Ritter gedeihen läßt. Ritter ist unehrlich: das Verhältnis der revoltierenden Studenten zu Adorno sollte er besser kennen, ebenso das Cliché ›die Adorniten‹, von denen man sich, wer auch gemeint sein mag, immer erst einmal unterscheidet. Sicher richtig die Einsicht, wie sehr die Erfahrung Amerikas die Kritik Adornos bestimmt, auch die Erkenntnis des Vertrocknens ›kritischen Furors‹ und am Schluss der Gedanke, dass es eine unterste Schicht Optimismus, Glück, gebe. Ich halte fest, was verschwindet: Kritische Theorie, Institut für Sozialforschung, Dialektik der Aufklärung, verbindliches Denken versenkt ins Grauen ganz allgemein, das uns mittlerweile fernliegt.
Liest Du auf Deiner Insel Adorno?

Sei sehr herzlich gegrüßt
Hella«

Michael Angele

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Seminare bei ihr waren wirksam, sowohl zum Flügelstutzen allzu genialisch aufbrausender zwanzigjähriger Jünglinge, als auch zur sukzessiven Befiederung schüchterner Seelen und Geister. In der Gegenwart von Hella Tiedemann verspürte man regelmäßig das von Platon im Phaidros beschriebene, der Beflügelung einhergehende Jucken der Kiele.

Dabei waren ihre Seminare vor allem anstrengend. Die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden auf beiden Seiten erzwang eine kontinuierliche geistige Präsenz, die keinen selbstvergessenen Moment duldete, wollte man nicht mit freundlichem Spott zurückgeholt werden. – »Christiane lächelt, als ob sie es schon verstanden habe.«

Anstrengend waren die Seminare auch aufgrund ihrer Dauer, nur ein einziges Mal glaubte man, gleich im Anschluss noch etwas anderes belegen zu können. Ein Denken, das nicht vorgefertigt ist, kann nicht pünktlich zu einem Ende kommen.

Das Ergebnis einer Sitzung erwies sich denn auch stets als ein vorläufiges, war oft selbst eine Frage, so dass die größte Anstrengung der Seminare darin lag, dass man sie eigentlich nie verließ. Das Seminar war für Hella Tiedemann der Ort der Wissenschaft, der Ort, an dem Wissenschaft stattfindet. [1. Bis hierhin vom Präsenz ins Präteritum umgeschriebener Textausschnitt aus einer Rede zu Hella Tiedemanns 60. Geburtstag (1996), unveröffentlichtes Manuskript.]

– Vieles, was Hella Tiedemann als Professorin sagte und tat, würde heute als Übergriff eingestuft: Sie schrieb »Quatsch!« an den Rand von Hausarbeiten, machte im Seminar Komplimente für Klug- oder Schönheit und brach einem ungefragt ein Stück vom Zwieback ab, den sie gerade aß. Mir hat sie mit ihrer Widersprüche aufhebenden Art zu denken, zu reden und zu sein die Unsinnigkeit von Dichotomien plausibel gemacht: Hella Tiedemann war distanzlos und respektvoll, arrogant und uneitel, erhaben und zugänglich, dialogisch und bestimmt. Sie hatte Geistes Haltung.

Christiane Frohmann

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Meine Disputatio begann mit ihrer Frage: »was ich mit meiner Arbeit überhaupt gewollt habe«. Vielleicht ist das ein zentrales Bewegungsmoment der Kritischen Theorie. Wissenschaft ist eben nicht selbstgegeben; das Privileg, sie zu treiben, muss man sich verdienen. Dahinter steht eine sehr dezidierte Unterscheidung von ›richtiger‹ und ›falscher Wissenschaft‹: eine, die den Menschen dient als Wegbegleiterin auf ihrem sperrigen Weg durch die Wirklichkeit; und das Insichgeschäft eines verselbständigten Betriebs, der sich vor allem mit sich selbst befasst und hoch arbeitsteilig und unter steigendem Druck Waren für einen kulturellen Binnenmarkt produziert. ›Kritische Wissenschaft‹ prozessiert vor allem anderen im Modus ihrer Selbstkritik. So ging es, auf eine altmodische Weise formuliert, Hella Tiedemann um den Gebrauchswert der Theorie – in einer Situation, in der er begann, von ihrem Tauschwert ganz an den Rand gedrängt zu werden.

Die Sache ist ein Verhältnis zwischen Menschen – lange nach ihrer Pensionierung hörte ich den Satz, der mich seitdem beschäftigt und zu der Frage geführt hat, ob sie nicht eine sokratisch-platonische Instanz im Universitätsbetrieb gewesen ist: skeptisch gegenüber dem geschriebenen Wort, teilweise aus Ehrfurcht vor dem Geschriebenen, das sie für »verbindlich« hielt und das in lebendige Rede aufzulösen sie als ihre Aufgabe betrachtete. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihrer Seminare – später dann der Gesprächskreise in Strausberg – waren Personen mit Namen und Biografien wie in einem guten platonischen Dialog. Wir fühlten uns nicht als Funktionäre eines verselbständigten Diskurses, sondern als Individuen, deren Eigentümlichkeiten, Stärken, Schwächen, Launen und Marotten Hella rasch wahrnahm und für das Gespräch produktiv machte. Das, was zwischen uns sich zutrug, war ›die Sache‹ – kein Ding, kein finales Objekt, sondern ein Effekt sprachlicher Äußerungen, die sich nur selten argumentativ stringent aufeinander bezogen, sondern schräg und eigensinnig zueinander standen – Konstellationen, aus denen mitunter geistige Erfahrungen hervorgingen, die lange nachwirkten, ohne sich festhalten zu lassen: kein »Sein«, sondern »Ereignis«.

Wolfram Ette

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Bei meinem letzten Gespräch mit Hella, vier Tage vor ihrem Tod, sprach sie über das Sterben. Sie sagte, früher habe sie immer geglaubt, Sterben sei bloß das Zurücktreten in die Gattung. Aber es gebe ja noch die Rückbindung an das Kollektiv, die Gemeinschaft, vermittelt über das Ritual. Wir sprachen über Charles Péguy, der den christlichen Glauben und die Gemeinde immer mitgedacht habe – und auch eigene Gemeinden gegründet habe. Worauf ich nur sagte, das sei ihr ja auch gelungen, ihr Leben lang.

Ich glaube, sie wollte, dass es weitergeht, dass wir nach vorne gehen. »Ihr müsst neu anfangen«, sagte sie in einem kleinen Video, das bei der Jubiläumsfeier des Instituts im letzten Dezember aufgenommen wurde. Sie wollte uns alle auf eigenen Beinen sehen, mitten im Leben, und sie war immer neugierig und interessiert, was wir ihr bringen würden. Sie war eine Begleiterin durch mein Erwachsenenleben, durch meine intellektuelle, aber auch persönliche Entwicklung – nicht nur eine Begleitung, sondern auch eine Orientierung; eine Frau, die immer klar Position bezog – und dasselbe auch von anderen erwartete. Dafür werde ich ihr immer von Herzen dankbar sein.

Sabine Jainski

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SPATIUM

Fast immer, wenn ich eine Leerzeile in einen Text einfüge, muß ich an Hella denken. Das hängt mit einer kurzen Hausarbeit zusammen, nur wenige Seiten lang, die ich in einem ihrer Proseminare schrieb. Aus irgendeinem Grund korrigierte Hella (die für mich damals und eigentlich immer Frau Tiedemann war) noch während des Semesters und gab die Arbeiten in der letzten Sitzung zurück, im Kleinen Seminarraum des Schnellbaus, Hüttenweg 9. Sie wollte etwas zu den Formalia sagen, hielt meine Arbeit hoch, lobte den breiten Rand – bemängelte dann jedoch, daß ich einzeilig und nicht anderthalbzeilig ausgedruckt hatte. »Hier«, sagte sie schließlich und zeigt auf eine Leerzeile, »hier hat der Autor ein Spatium gelassen. Dafür braucht es in einem Text schon einen besonderen Grund.«

Habe ich nun einen für die leere Zeile hier?

David Wagner