• Siedeln zwischen Vergangenheit und Zukunft. Anmerkungen zu Herzog & de Meurons Entwurf für das Kulturforum

    Was ist eine Scheune? Seitdem ich an einem kleinen Buch zur Scheune arbeite,  habe ich diese Frage verschiedenen Architekturtheoretikern und Architekten gestellt. Mindestens von letzteren erntet man bislang lediglich ein Schulterzucken. Auch musste ich feststellen, dass diese so merkwürdige wie ubiquitäre Gebäudeform bislang weder in die Bücher der Architekturtheorie noch der Architekturgeschichte Eingang gefunden hat. Der Grund für dieses Desinteresse liegt nicht zuletzt im Urheberrecht: die Schöpfungshöhe für eine Scheune ist zu gering. Selbst den Bauingenieuren ist sie zu profan. Das Standardwerk zur Bauentwurfslehre „Neufert“ [2. Ernst Neufert, Bauentwurfslehre: Grundlagen, Normen, Vorschriften, ed. Johannes Kister et al. (Berlin, Heidelberg: Springer Verlag, 2015)] erwähnt sie nur mit zwei mageren Zeilen. (mehr …)
  • Rückt Berlin näher an Moskau?

    Das war die Frage, die nach dem inoffiziellen Berliner Einstand des künftigen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko am späten Abend des Mittwoch letzter Woche auf sozialen Medien gestellt wurde. Das Dirigentenpodium war noch nicht kalt, als kurz nach Mitternacht ein gutes Dutzend Twitternutzer mit Namen wie @rotepille, @NationalFragender oder @NetNewsExpress einen Artikel  bei den die neurechte Klientel bedienenden Deutschen Wirtschafts Nachrichten verlinkten. Dort war zu lesen, eine russische Seele erobere die Berliner Philharmoniker. Auf Google steht der Artikel jetzt gleich neben den im Laufe des Donnerstag und Freitag erschienenen Konzertbesprechungen des lokalen und nationalen Feuilletons. (mehr …)