• Der Autor ist anwesend – Ein Abschlussbericht zu Christian Krachts Frankfurter Poetikvorlesungen

    Es war abzusehen, dass das Erregungsniveau der ersten Vorlesung nicht zu halten sein würde. Zeitungen, Fernsehen und Radio hatten sich auf Christian Krachts Missbrauchserzählung geradezu gestürzt. Offen blieb: Welche Rahmung würde Kracht in seinen weiteren zwei Vorlesungen anbieten? (mehr …)
  • Blitz und Donner – Christian Krachts Frankfurter Poetikvorlesungen als werkbiographische Zäsur

    Zwei Stunden vor Beginn stellten wir uns in die Schlange, die es da noch gar nicht gibt. Wir waren die ersten, direkt vor der Tür zum Audimax der Frankfurter Goethe-Universität. Das war vielleicht etwas übereifrig, aber man kann ja nicht wissen, zu welcher Mobilisierung der Kracht-Fanclub in der Lage sein würde. Bei Alexander Kluge drängten sich vor ein paar Jahren einige Zuhörer sogar auf dem Boden. Also lieber auf Nummer sicher gehen und gleich zu Beginn der Frankfurter Kracht-Woche den Heimvorteil ausnutzen. (mehr …)
  • Anti-Poetik im Schatten der Gerbermühle – zu Michael Kleebergs Frankfurter Poetikvorlesungen

    Es ist schon etwas her, seit es bei den Frankfurter Poetikvorlesungen zum letzten Mal einen politischen Streitfall gab.  1990 vertrat Günter Grass im Rahmen der Gastdozentur seine umstrittene These, dass die Wiedervereinigung Deutschlands aufgrund der historischen Verantwortung für Auschwitz abzulehnen sei. 27 Jahre später gibt es wieder eine politische Kontroverse in Frankfurt – und wieder spielt Auschwitz eine Rolle. Die aktuelle Vorlesungsreihe wird von Michael Kleeberg bestritten und trägt den Titel „Besserem Verständnis. Ein Making-of“. In den fünf Vorlesungen berichtet Kleeberg von der Arbeit an seinem gerade entstehenden neuen Roman, der zwischen westlicher und östlicher Kultur eine Brücke schlagen will. Die eigenen ausgedehnten Reisen im Nahen Osten und Goethes West-östlicher Divan bilden die Fundamente des Entstehungsberichts. (mehr …)