• Popkultur und Politik

    Mickey Mouse und Coca Cola. Auf den berühmtesten Werken der Pop Art sind populäre Produkte der Warenwelt, bekannte Logos und Stars oder in den Massenmedien prominent gewordene Politiker zu sehen. Donald Duck, McDonald’s, Marylin Monroe, Mao, Che Guevara, Campbell Soup, Kellog’s, Chiquita Bananen kennt man schon längst, bevor sie auf den Werken Andy Warhols, Roy Lichtensteins, Claes Oldenburgs und vielen anderen auftauchen. Für Pop ist dies typisch. Die Popästhetik greift auf das zurück, was bereits massenhaft verbreitet und ungemein bekannt ist. Diese Zweitverwertung ist als Verflachung, Massenkultur, Kulturindustrie kritisiert worden. Pop ziehe den Bereich der Ästhetik in den der Warenzirkulation hinein. Die gleichen Grundsätze von Werbung und Design, die der Vermarktung der Waren und Stars dienen, formen nun auch noch Kunst und Kultur. Da gibt es von der Frankfurter Schule schlechte Noten... (mehr …)
  • Unsere unkultivierte Gegenwart. Zur Unterscheidung gepflegter und ungepflegter Semantik (Hohe Kultur 6)

    Teil 6 der Serie von Merkur-Blog und pop-zeitschrift.de (eins / zwei / drei / vier / fünf) Zum Nikolaus 1988 haben mir meine Eltern ein Buch von Niklas Luhmann geschenkt: „Gesellschaftsstruktur und Semantik. Studien zur Wissenssoziologie der modernen Gesellschaft. Band 1“ – passenderweise, denn Niklas und Niels sind Kurzformen des unter Heiligen und Päpsten verbreiteten Namens, gelesen habe ich es auch, Systemtheorie war ausgesprochen hip an der Ruhr-Universität Bochum in diesen Zeiten, und es gab Wissenschaftler von Rang, die den Begriff ‚Diskurs‘ in ihren Manuskripten gegen ‚System‘ austauschten. Beeindruckend an diesem Buch ist für mich nach wie vor die Radikalität, mit der die Vergangenheit in die Gegenwart und die Gesellschaft in das eigene Erleben und Handeln geholt wurde. (mehr …)